Nordex-Anleger brauchen derzeit gute Nerven. Nach den überzeugenden Zahlen hat die Aktie des Turbinenbauers am Mittwoch zwölf Prozent gewonnen. Doch bereits einen Tag später sorgte eine leichte Gewinnwarnung des Weltmarktführers Vestas wieder für einen Abverkauf der kompletten Kursgewinne. Und die Volatilität dürfte weiter hoch bleiben.
Es ist ohnehin eine schwierige Situation für Windaktien. Auf der einen Seite vermelden die Konzerne seit Jahresbeginn zahlreiche Neuaufträge und steigern dank der vollen Auftragsbücher die Umsätze. Auf der anderen Seite lässt der Ausbau der Windenergie beispielsweise in Deutschland aktuell zu wünschen übrig und die Turbinenbauer kämpfen wegen des hohen Preisdrucks nach wie vor mit Margenproblemen.
Vor allem die mangelnde Profitabilität ist es, die bei Nordex auf die Stimmung drückt. Im Gegensatz zu Rivalen wie Vestas oder Siemens Gamesa schreibt der SDAX-Konzern auch im laufenden Jahr rote Zahlen – und Besserung ist nach den branchenweit schwachen Margen im zweiten Quartal aktuell nicht in Sicht. Nordex will im kommenden Jahr zwar wieder profitabel werden, doch das wird eine große Herausforderung.
Starke Auftragszahlen sorgen für Kurssprünge, schwache Ergebnisse drücken dagegen auf den Kurs. So geht es bei Nordex seit Monaten – und daran dürfte sich vorerst nichts ändern. Nachdem die Aktie ausgestoppt wurde, bleiben Anleger vorerst an der Seitenlinie.
Wer auf den Erfolg der Turbinenbauer setzen will, ist mit dem profitablen Marktführer Vestas besser beraten. Die marginale Prognosekürzung hat die Aktie gut weggesteckt. Hier sollten Anleger dabeibleiben.