Der finnische Handyproduzent Nokia hat vor kurzem die ersten Windows-Phones vorgestellt und damit den Angriff auf Apple und Google gestartet. Der Ausgang dieser Attacke ist jedoch ungewiss. Das spiegelt sich auch in den Empfehlungen der Analysten wider, die weit auseinandergehen.
Ende Oktober hat Nokia die Katze aus dem Sack gelassen und die ersten Windows-Smartphones vorgestellt. Mit dem neuen Flagschiff Lumia 800 und dem günstigeren Lumia 710 wollen die Finnen die Vorherrschaft von Apple (iOS) und Google (Android) auf dem Smartphone-Markt brechen. Tatkräftige Unterstützung erhält Nokia dabei von Microsoft. Mit den neuen Modellen will Nokia endlich auch wieder auf dem wichtigen US-Smartphone-Markt Fuß fassen.
Geteilte Analystenmeinungen
Die Analysten sind derzeit noch uneins darüber, ob Nokia mit der neuen Smartphone-Strategie Erfolg haben wird. Als wahre Nokia-Bullen haben sich die Analysten der finnischen Investmentbank Evli Bank herauskristallisiert. Diese haben das Kursziel für die Nokia-Aktie nach der Präsentation der neuen Smartphone-Modelle von 8,10 auf 9,00 Euro angehoben und entsprechend das "Buy"-Rating bestätigt. Die Grupo Santander stuft den Titel ebenfalls mit "Buy" ein, das Kursziel beträgt hier 8,00 Euro. Bei Barclays Capital lautet das Anlageurteil "Overweight" mit einem Kursziel von 7,40 Euro.
Dagegen sehen die Experten der WestLB die Zukunft der Finnen weniger rosig. Zuletzt wurde das Anlageurteil "Sell" bekräftigt und das Kursziel von 3,00 auf 2,90 Euro gesenkt. Sanford C. Bernstein stuft das Papier mit "Underperform" ein. Der Zielkurs hier: 3,10 Euro.
Alles im grünen Bereich
Derzeit knabbert die Nokia-Aktie an der 5-Euro Marke. Wird diese Hürde geknackt, wartet das Oktober-Hoch als nächsthöherer Widerstand. DER AKTIONÄR rechnet für den Fall eines Anlaufs mit einem Break. Anschließend wäre der Weg frei bis zum ersten Kursziel bei 6 Euro.
Sollten die Verkaufszahlen der neuen Modelle überzeugen - angesichts des starken Markennamens der Finnen und der Schützenhilfe durch Microsoft ist davon auszugehen-, sind noch durchaus höhere Kurse denkbar. Insgesamt erscheint damit das Szenario der Evli Bank realistischer als das Negativ-Szenario der WestLB.
Nach unten sichert eine Unterstützung im Bereich von 4,70 Euro. Deutlich negativ würde das Bild erst mit einem Bruch des August-Trends im Bereich von 4,30 Euro.