Aus der heutigen Ausgabe von maydornsmeinung: Die Aktie von Tesla ist gestern um gut sieben Prozent auf 950 Dollar gestiegen und hat damit auf Schlusskursbasis einen neuen Höchstwert erreicht. Aber auch das Intradayhoch vom Februar bei 969 Dollar und die magische 1.000-Dollar-Marke sind jetzt nur noch einen Wimpernschlag entfernt – oder eben einen weiteren freundlichen Börsentag.
Einen mehr als freundlichen Tag hat gestern eine Aktie gehabt, die den Vornamen des Erfinders und Ingenieurs Nikola Tesla trägt. Die erst seit kurzem an der Börse notierte Aktie von Nikola schoss gestern an der Wallstreet um exakt 103 Prozent nach oben und hat so mal eben innerhalb weniger Stunden ihren Börsenwert von 13 auf 26 Milliarden Dollar verdoppelt.
Reicht eine Ankündigung für eine Kursverdopplung?
Wer bei einem derart extremen Kursanstieg eine bahnbrechende Nachricht als Grund vermutet, liegt falsch. Der Entwickler von Wasserstoff- und Batterie-Trucks hat lediglich per Twitter bekanntgegeben, dass man den Elektro-Pick-up mit der Modellbezeichnung „Badger“ ab dem 29. Juni reservieren kann. Durchaus keine schlechte Nachricht, auch wenn noch nicht einmal klar ist wann, wo und mit welchem Partner das Auto produziert werden soll. Aber sicherlich rechtfertigt die Ankündigung einer Reservierungsmöglichkeit keine Kursverdopplung. Schon gar nicht bei einer schon zuvor durchaus sehr ordentlich bewerteten Aktie.
Sportlich oder vollkommen verrückt?
Wobei Nikola durchaus nicht einfach zu bewerten ist, weil es bisher ganz einfach noch keine Umsätze, geschweige denn Gewinne gibt. Die Bewertung der Aktie basiert allein auf Ankündigungen, von denen gibt es allerdings reichlich. Gestern also dann eine weitere.
Selbst wenn es Nikola gelingt, alle Ankündigungen vollumfänglich und pünktlich einzuhalten und das Unternehmen tatsächlich im Jahr 2024 die angekündigten 12.000 Batterie- und Wasserstoff-Trucks verkauft und damit die geplanten 3,2 Milliarden Dollar Umsatz erzielt, ist eine Bewertung mit 26 Milliarden Dollar, also mit mehr als dem 8-fachen Jahresumsatz, noch immer sehr sportlich. Man könnte sie auch als „vollkommen verrückt“ bezeichnen. Für 2021 rechnet Nikola übrigens mit Umsätzen von gerade einmal 150 Millionen Dollar. Wie hoch dann die Bewertung ist, können sie ja selber mal ausrechnen… .
Nikola, die „neue Tesla“?
Aber vermutlich wissen die meisten Käufer der Aktie von den Umsatz-Prognosen Nikolas gar nichts. Es gibt bekanntlich gerade viele Tausend neue Aktionäre, die ohne groß zu überlegen das Kaufen, was gerade angesagt ist. Und wenn es da eine Firma gibt, aus der die „neue Tesla“ werden könnte und die auch noch den Vornamen des Namensgebers vom Original trägt, dann sind das offenbar schon Kaufargumente genug.
Auch bei Tesla haben gestern vermutlich viele der neuen – und vorzugsweise jungen – Aktionäre zugegriffen, denn allein mit gute Verkaufszahlen des Model 3 in China, die gestern bekannt wurden, ist der 7-Prozent-Anstieg nicht zu begründen. Hier lockt wohl eher die Aussicht, dass die Aktie bald die magische 1.000-Dollar-Marke erreichen könnte.
Fantasie und Unbekümmertheit treiben Kurse
Nichts gegen Unbekümmertheit, aber beim Kauf von Aktie kann die recht teuer werden. Weniger bei Tesla, denn die Aktie ist zwar vielleicht gerade durchaus etwas zu teuer, hat aber langfristig noch enormes Aufwärtspotenzial. Und vor allem hat Tesla schon eine ganze Menge vorzuweisen, während Nikola bisher nicht über Ankündigungen hinausgekommen ist. Natürlich treibt nichts mehr die Kurse als Fantasie, aber selbst die größte nur denkbare Fantasie ist bei Nikola mittlerweile mehr als ausreichend bewertet.
Nur für Luftschlossbewohner
Fazit: Sowohl Nikola und Tesla sind der Realität vorausgeeilt, Tesla um ein paar Monate, Nikola um viele Jahre. Tesla-Aktien muss man dennoch haben, Nikola ist auf dem aktuellen Niveau nur etwas für die Bewohner oder Bewunderer von Luftschlössern. Beide Aktien sind übrigens auch Thema der heutigen TV-Ausgabe von maydornsmeinung, schauen Sie doch einfach mal rein:
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