Am Dienstag hat Nikola sein Zahlenwerk für das zweite Quartal vorgelegt. Das Lkw-Start-up verzeichnete einen bereinigten Verlust von 20 Cent pro Aktie und war damit besser als von Analysten erwartet. Allerdings wurden die Anleger bei der Umsatzprognose enttäuscht, weshalb sie die Aktie auf Talfahrt geschickt haben.
Nikola meldete für das zweite Quartal einen Nettoverlust von 143 Millionen Dollar, gegenüber 116 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Kassenbestand des Unternehmens belief sich am Ende des Quartals auf 633 Millionen Dollar.
In der anschließenden Telefonkonferenz hat das amerikanische Unternehmen seine Ziele drastisch nach unten revidiert. Nikola werde bis Ende des Jahres 25 bis 50 Lkw ausliefern und nicht wie zuvor angekündigt 50 bis 100. Der angepeilte Umsatz werde höchstens 7,5 Millionen Dollar (6,32 Millionen Euro) betragen - nicht wie zunächst angekündigt 15 bis 30 Millionen Dollar.
Ex-CEO unter Druck
Der Quartalsbericht kommt wenige Tage, nachdem der Gründer Trevor Milton strafrechtlich wegen mehrfachen Betrugs angeklagt wurde. Der ehemalige Chef des Elektro-Lkw-Herstellers soll gezielt Kleinanleger mit Fehlinformationen versorgt haben. Die Anklage gegen Milton sei eine "potenzielle Ablenkung", so Nikola am Dienstag.
Nikola konzentrierte sich bei der Zahlenvorlage hauptsächlich auf die Fortschritte bei der Produktion von Elektro-LKWs. Anleger interessierten sich allerdings mehr für die gesenkten Aussichten und die anhaltenden Auswirkungen der Anklage gegen Ex-CEO Trevor Milton. Am Handelsende stand ein Minus von fast neun Prozent zu Buche. Weitere Kursverluste sind nicht ausgeschlossen. Die Aktie bleibt nach wie vor nur für hartgesottene Anleger als Zocker-Papier geeignet.