Am Montag (16. Oktober) nach US-Börsenschluss wird Netflix die Zwischenbilanz für das dritte Quartal präsentieren. Besonders die Zahl der Abonnenten wird dabei wieder einmal im Fokus stehen. Liefern die Zahlen die nötigen Impulse für einen nachhaltigen Ausbruch über die 200-Dollar-Marke?
Bei der Präsentation der Q2-Zahlen im Juli hatte Netflix für das dritte Quartal einen Zuwachs von insgesamt 4,4 Millionen Abonnenten auf dann 108,4 Millionen in Aussicht gestellt. Das Management peilt zudem einen Konzernumsatz von rund 2,97 Milliarden Dollar und einen Gewinn pro Aktie von 32 Cent an.
Die Konsensschätzungen der von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten liegt zwar recht nah an den Unternehmensprognosen, einige Experten trauen dem Streaming-Riesen jedoch etwas mehr zu – schließlich hat Netflix die Erwartungen in der Vergangenheit bereits mehrfach übetroffen.
Bullishe Analystenkommentare
So rechnet UBS-Analyst Doug Mitchelson damit, dass Netflix im dritten Quartal 850.000 US-Kunden sowie 3,95 Millionen internationale Nutzer – insgesamt also etwa 4,8 Millionen neue Abonnenten – gewonnen hat. Sein „Buy“-Rating hat er vor den Zahlen bestätigt und das Kursziel von 190 auf 225 Dollar angehoben.
Bernstein-Analyst Todd Juenger hat seine Kaufempfehlung für die Aktie bestätigt und das Kursziel von 203 auf 230 Dollar angehoben hat. In seiner Studie äußerte er sich auch ausführlich zur geplanten Preiserhebung. Der Analyst erwartet unter anderem, dass diese in einer jährlichen Cash-Flow-Steigerung von mindestens 600 Millionen Dollar resultiert. Insgesamt würden die Vorteile dieser Maßnahme die Nachteile klar überwiegen.
Noch etwas optimistischer ist Heath Terry von Goldman Sachs, der sein „Buy“-Rating am Freitag bestätigt und den fairen Wert von 200 auf 235 Dollar hochgeschraubt hat. Auch er glaubt, dass die Konsensschätzungen zur Abonnentenentwicklung zu konservativ sind und Netflix diese auch in den kommenden Quartalen übertreffen wird.
Heiße Themen: Preiserhöhung und wachsende Konkurrenz
Die jüngst angekündigte Preiserhöhung in zahlreichen Ländern für die beiden beliebtesten Abo-Tarife dürfte auch beim Conference Call im Anschluss an die Zahlenvorlage am Montagabend Thema sein. Zudem dürfte das Kooperations-Aus mit Walt Disney zur Sprache kommen. Das Unternehmen hatte vor einigen Wochen angekündigt, den Vertrag mit Netflix im Jahr 2019 auslaufen zu lassen und einen eigenen Streaming-Dienst an den Start bringen zu wollen.
Gewinne laufen lassen!
Kurzzeitig war der Kurs am Freitag bereits über die psychologisch wichtige 200-Dollar-Schallmauer und auf ein neues Allzeithoch gesprungen, konnte dieses Niveau aber nicht bis zum Handelsschluss halten. Übertrifft Netflix auch diesmal die Erwartungen der Wall-Street-Analysten, sollte einem nachhaltigen Sprung über diese Marke nichts mehr im Wege stehen. Entsprechend bleiben Anleger dabei. Nach dem starken Lauf der vergangenen Monate sollte dabei der Stoppkurs auf 135 Euro nachgezogen werden.