Am heutigen Montag (18. April) nach US-Börsenschluss präsentiert der Streamingdienst Netflix seine Zwischenbilanz für das erste Quartal. Aus Angst vor bösen Überraschungen ist die Netflix-Aktie mit einem Minus von mehr als zwei Prozent in den Handel gestartet.
Analysten rechnen damit, dass sich das Kundenwachstum in den USA zu Jahresbeginn weiter verlangsamt hat. Mit 1,75 Millionen neuen Abonnenten auf dem wichtigen Heimatmarkt dürfte das Wachstum so gering ausfallen wie zuletzt im Jahr 2012. Das beunruhigt die Anleger, denn der US-Markt gilt als Gradmesser für das für das Potenzial des Unternehmens auf ausländischen Märkten.
Zwar gewinnt der größte Online-TV-Anbieter der Welt nach Schätzungen von Analysten in Europa und Südamerika rasant Kunden hinzu - doch Netflix verliert im Ausland weiterhin Geld. „Sie haben das Abonnentenwachstum durch neue Markteintritte in aller Welt angetrieben, doch jetzt ist die Spitze erreicht“, sagt Richard Broughton von Ampere Analysis. „Außer China gibt es keine neuen Märkte. Es bleibt die Frage, was als nächstes kommen soll.“
Amazon macht Druck
Zudem bläst nun auch der Rivale Amazon mit einem neuen Preismodell für seine Online-Videothek zum Angriff. Wie das Wall Street Journal berichtet, ist das Film- und Serien-Angebot des E-Commerce-Riesen künftig auch im Monatsabo erhältlich – und dabei mit 8,99 Dollar auch noch um einen Dollar günstiger als der populärste Netflix-Tarif. Bisher gab es das Video-Angebot von Amazon nur als Teil des Prime-Jahresabos, das in den USA 99 Dollar jährlich kostet und unter anderem auch eine Versandkosten-Flatrate beinhaltet.
Durchwachsene Analystenschätzungen
Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten rechnen im ersten Quartal mit einem Umsatzplus von 25 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar bei einem gleichzeitigen EPS-Rückgang um rund 35 Prozent auf 0,03 Dollar pro Aktie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Vor Bekanntgabe der Zahlen ist die Netflix-Aktie am Montag schwach in den Handel gestartet. Nachdem das Papier seit Anfang Februar in der Spitze fast 40 Prozent zulegen konnte, droht die Erholung nun an Schwung zu verlieren. Investierte Anleger bleiben mit engem Stopp dabei. Neueinsteiger sollten zunächst die Zahlen abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)