In den USA hat Netflix bereits im letzten Jahr begonnen, die Preise erneut zu erhöhen. Nun müssen auch viele deutsche Abonnenten des Streaming-Dienstes mehr bezahlen. Ein bis zwei Euro mehr haben sich in der Vergangenheit aber nicht als großes Problem erwiesen.
Netflix wird für einen Teil seiner Kunden in Deutschland teurer. Der Standardtarif, der HD-Qualität und Empfang auf zwei Geräten gleichzeitig umfasst, kostet künftig 12,99 Euro im Monat und damit einen Euro mehr. Der Premiumtarif mit Ultra HD, HDR sowie Dolby-Atmos-Qualität und Empfang auf vier Geräten wird in Zukunft 17,99 Euro statt 15,99 Euro kosten.
Nicht von der Preiserhöhung betroffen ist dagegen der Basistarif, der Streaming auf nur einem Gerät und in SD-Qualität ermöglicht. Er schlägt auch weiterhin mit 7,99 Euro pro Monat zu Buche. Die Tarife traten am Donnerstag in Kraft und gelten für Neu-Mitglieder ab sofort. Für betroffene Bestandskunden werden sie im Laufe der nächsten Monate eingeführt. Sie werden laut Netflix mindestens 30 Tage vor Inkrafttreten einer Änderung benachrichtigt.
Auch mehr deutschsprachige Produktionen geplant
„Wir ändern die Preise von Zeit zu Zeit, um weiterhin in großartige Unterhaltung zu investieren und stetig das Portfolio an Filmen und Serien zu vergrößern“, zitiert die Nachrichtenagentur dpa-AFX einen Netflix-Sprecher. Dem Streaming-Anbieter sei es wichtig, einen „kontinuierlich steigenden Wert“ für die Nutzer in Deutschland anzubieten.
„In den letzten zwei Jahren haben wir neben den internationalen Produktionen auch massiv unsere Investitionen im deutschsprachigen Raum erhöht und mehr deutsche Inhalte auf den Bildschirm gebracht - diese werden wir in 2021 weiter ausbauen.“
Nicht zum ersten Mal…
In den USA hatte Netflix die Preise bereits ab November 2020 in ähnlich Umfang erhöht, davor zuletzt Anfang 2019. Die früheren Preissteigerungen haben gezeigt, dass die meisten Nutzer diese mittragen und nur ein geringer Teil wegen ein bis zwei Dollar beziehungsweise Euro mehr im Monat auf den Dienst verzichten will. Netflix schafft es also offensichtlich, den Nutzern einen Mehrwert zu bieten, der auch höhere Preise rechtfertigt.
Noch deutlich stärker als die Monatsgebühren ist zuletzt der Kurs der Netflix-Aktie gestiegen. Auf Sicht der letzten zwölf Monate beträgt das Plus rund 50 Prozent. Zuletzt pendelte sie dabei um die Marke von 500 Dollar, wobei auch das Allzeithoch bei 575,37 Dollar mehrfach anvisiert, bislang aber nicht wieder erreicht wurde.
Rund um die Zahlen am Dienstag (19. Januar) dürfte die Volatilität der Aktie weiter zunehmen. Angesichts der hohen Verschuldung und der zunehmenden Marktsättigung speziell in den USA rät DER AKTIONÄR allerdings zu erhöhter Vorsicht.
Mit Material von dpa-AFX.