Die Q3-Zahlen von Netflix am Montagabend haben gezeigt: Die Angst vor einem erneuten Rückschlag beim Nutzerzuwachs war unbegründet. Für das Schlussquartal peilt der Streaming-Dienst ein noch größeres Plus an.
Mit insgesamt 3,57 Millionen neuen Abonnenten im dritten Quartal – davon 370.000 in den USA und 3,2 Millionen international – hat Netflix sowohl die eigene Prognose, als auch die Analystenschätzungen deutlich übertroffen. Die Zahl der Abonnenten ist damit auf insgesamt 86,7 Millionen gestiegen.
Auch für das vierte Quartal ist das Unternehmen zuversichtlich: In den USA sollen 1,45 Millionen und weltweit 3,75 Millionen weitere Mitglieder gewonnen werden.
Eigenproduktionen als Kundenmagnet
Grund für den Anstieg sei vor allem das große Interesse an Eigenproduktionen wie „Stranger Things“ oder der zweiten Staffel von „Narcos“ gewesen. Kein Wunder also, dass Netflix künftig noch stärker auf exklusive, selbstproduzierte Inhalte setzten will. Im kommenden Jahr sollen die Ausgaben dafür auf sechs Milliarden Dollar steigen – eine Milliarde mehr als 2016.
Bald auch offline verfügbar?
Auch ein weiteres Feature, das derzeit wieder heiß diskutiert wird, könnte Netflix für viele Nutzer noch attraktiver machen: die Download-Funktion, um Inhalte auch offline sehen zu können. Dan Taitz, Branchenkenner und Vorstand beim TV-Software-Entwickler Penthera, ist sich sicher, dass Netflix diese Funktion bald freischalten werde – vermutlich noch in diesem Jahr. Das Unternehmen selbst hat sich bisher nicht zu dem Gerücht geäußert.
Allzeithoch im Fokus
Die Netflix-Aktie hat mit einem fast 20-prozentigen Kurssprung auf den Quartalsbericht reagiert und konnte den Vorsprung am Mittwoch sogar weiter ausbauen. Damit notiert der Kurs nun weniger als zehn Prozent unterhalb des Allzeithochs. Investierten Anlegern rät DER AKTIONÄR, die Gewinne laufen zu lassen. Auch Neueinsteiger können einen Fuß in die Tür stellen. Der Stoppkurs liegt im Bereich der 100-Dollar- beziehungsweise 90-Euro-Marke.