Am Mittwoch (20. April) zelebriert der Wasserstoff-Spezialist Nel die Eröffnung seiner vollautomatisierten Elektrolyseur-Fertigungsstätte auf der norwegischen Halbinsel Herøya. 500 Megawatt können hier fortan pro Jahr vom Band rollen. Im Rahmen der Veranstaltung hat das Unternehmen wichtige Langfrist-Ziele bestätigt.
So peilt Nel weiter für das Jahr 2025 an, ein Kilogramm grünen Wasserstoff für 1,50 Dollar zu produzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Kosten auf ein Viertel des derzeitigen Niveaus gesenkt werden. Nel-Chef Jon André Løkke, der seinen Posten als CEO in wenigen Monaten räumen wird, bleibt diesbezüglich zuversichtlich.
"Die Hälfte der Einsparungen, die wir erzielen müssen, wird durch Scale-up und Effizienzsteigerung in der Produktion. Der Rest ergibt sich aus den Größenvorteilen und aus effektiven industriellen Partnerschaften", ist der Manager überzeugt.
Weiterer Ausbau der Kapazitäten möglich
Mit weiteren Investitionen hat Nel die Möglichkeit, die derzeitigen Fertigungskapazitäten auf Herøya von 500 Megawatt auf 2.000 Megawatt auszubauen. Wenn der Markt es erfordert, peilen die Norweger im Konzernverbund für 2025 sogar Produktionskapazitäten von bis zu 10.000 Megawatt an. Doch der Ausbau kostet viel Geld und Zeit.
Nel verfolgt ehrgeizige Ziele, doch zuletzt sind größere Aufträge ausgeblieben. Nun gilt es, den Auftragsbestand respektive die Auslastung im Werk auf Herøya auszubauen. Nur dann lässt sich dauerhaft eine Bewertung von derzeit rund 2,5 Milliarden Euro rechtfertigen. Anleger sollten immer den spekulativen Charakter der Nel-Aktie im Hinterkopf behalten und den aktuellen Stoppkurs (1,25 Euro) beachten.