Heute ist es soweit. Das Augsburger Rüstungsunternehmen Renk wird erstmals im regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt werden. Das teilten Renk und die Deutsche Börse mit. Damit holt das Unternehmen den im Herbst verschobenen Börsengang nach. Den Unterlagen zufolgen wollen 33 Millionen Aktien zum Preis von 15 Euro zum freien Handel an die Börse gebracht werden.
Dies entspricht einem Drittel der Unternehmensanteile. Der Finanzinvestor Triton will die restlichen knapp zwei Drittel zunächst behalten. Im Rahmen des Börsengangs soll zudem ein zweiter Großaktionär an Bord kommen. Der Rüstungskonzern KNDS will wohl Aktien im Wert von 100 Millionen Euro erwerben, so Renk. Einer Vereinbarung mit Triton zufolge, kann KNDS anschließend weitere Aktien von Triton erwerben, so dass der Anteil von KNDS auf bis zu 25 Prozent plus eine Stimme steigen kann. KNDS ist ein Zusammenschluss aus dem deutschen Militärfahrzeughersteller Krauss-Maffei Wegmann und dem französischen Verteidigungsunternehmen Nexter. Zudem soll es mit Wellington Management LLP einen weiteren Ankerinvestor geben. Insgesamt wollen mit dem Börsengang 500 Millionen Euro eingenommen werden.
Volkswagen hatte die Maschinenbautochter Renk 2020 an den Privatinvestor Triton verkauft. Im Oktober wurde der damals geplante Börsengang im Rahmen eines öffentlichen Angebots wegen ungünstiger Marktbedingungen noch abgesagt. Nun wird im Schnellverfahren ein zweiter Anlauf gestartet.
Rüstungsaktien wie Hensoldt und Rheinmetall sind angesichts der geopolitischen Lage derzeit an der Börse enorm gefragt. Der Zeitpunkt für den zweiten IPO-Anlauf kommt daher nicht wirklich überraschend. Im aktuellen Umfeld hat die Aktie gute Chancen, einen vom Start weg positiven Börsengang auf das Parkett zu legen. DER AKTIONÄR wird die weitere Entwicklung verfolgen und entsprechend berichten.