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Gesenkte Jahresziele nach schwächer als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen lassen die SUSE-Aktien einbrechen. Das hartnäckige Verfehlen der Ziele mache es Investoren schwer, sich beim dem Linux-Spezialisten auf mögliche Silberstreifen am Horizont zu fokussieren, bringt ein Analysten-Kommentar die Situation auf den Punkt.
SUSE hat im zweiten Geschäftsquartal ein schwächeres Geschäft als angenommen verzeichnet. Das unsichere wirtschaftliche Umfeld habe zu Verschiebungen von Verträgen sowie einer Senkung der durchschnittlichen Vertragsdauer geführt, teilte der Software-Anbieter mit. Zudem habe die Neuorganisation der Vertriebsstruktur nicht die erwartete Schlagkraft entwickelt und belaste die Entwicklung.
Das Unternehmen senkte daher seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende Oktober). So dürfte der bereinigte Umsatz im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen, das Wachstum zu konstanten Wechselkursen dürfte leicht niedriger sein. Die bereinigte Ergebnismarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sieht SUSE im mittleren 30-Prozentbereich. Bislang hatte Suse ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von elf bis 13 Prozent sowie eine EBITDA-Marge über dem Vorjahreswert von 37 Prozent in Aussicht gestellt.
Die gekappten Jahresziele bedeuteten einen Korrekturbedarf von etwa zwölf Prozent für die durchschnittliche Analystenschätzung zum bereinigten operativen Jahresergebnis, so JPMorgan-Analyst Toby Ogg.
Laut Charles Brennan vom Analysehaus Jefferies wirft die Gewinnwarnung zudem einige Fragen auf "und deutet darauf hin, dass der neue Vorstandschef eine neue Strategie ausarbeiten muss, zu der vermutlich auch die Überprüfung der kürzlich reorganisierten Vertriebsfunktion gehören dürfte". Es gebe zwar auch Positives bei dem Linux-Spezialisten, aber das hartnäckige Verfehlen der Ziele mache es Investoren schwer, sich auf Silberstreifen am Horizont zu fokussieren.
Auch wenn bei SUSE zuletzt immer mal wieder Übernahmespekulationen die Runde gemacht haben, bleiben Anleger bei der Gesellschaft auch nach dem Kursrücksetzer weiter an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)
