Die Entlassungswelle im Tech-Sektor könnte im kommenden Jahr auch den Google-Mutterkonzern erfassen. Alphabet-CEO Sundar Pichai vermeidet bei der Betriebsversammlung Job-Garantien und erste Abteilungen werden bereits restrukturiert. Die Aktie stellt derweil einen mehr als vier Jahre alten Negativ-Rekord ein.
Bereits im September hatte Pichai auf einer Konferenz durchscheinen lassen, dass für die Erfüllung seines Ziels, Alphabet 20 Prozent effizienter machen zu wollen, auch Entlassungen eine Rolle spielen könnten. Als der CEO nun auf einem All-Hands-Meeting konkret nach diesem Schritt gefragt wurde, war seine Antwort, es sei „schwierig, die Zukunft vorherzusagen“, das berichtet Business Insider.
Aktuell beschäftigt die Google-Mutter rund 174.000 Mitarbeiter. Alleine im laufenden Jahr sind elf Prozent mehr Beschäftigte dazugekommen. Während beispielsweise Amazon oder Meta zuletzt Einstellungsstopps und Entlassungen angekündigt hatten (mehr dazu in der Artikelliste unten), waren Alphabet und Apple bislang die einzigen Konzerne aus der Riege der Big Techs, die keine derartigen Schritte unternommen hatten.
Allerdings wurden bei Alphabet bereits erste Abteilungen umstrukturiert. So wurde zum Beispiel Mitte September etwa die Hälfte der knapp 100 Mitarbeiter des Start-up-Inkubator-Programms „Area 120“ aufgefordert, sich innerhalb des Konzerns auf andere Stellen zu bewerben.
Die Alphabet-Aktie konnte am Montag ihre Serie von sieben Verlusttagen in Folge – die längste seit September 2018 – beenden und schloss mit einem kleinen Plus von 0,5 Prozent. Die Papiere stecken jedoch weiter im Abwärtstrend fest, die nächste Unterstützung verläuft knapp unterhalb der 87-Dollar-Marke.
Die nach wie vor nicht ausgeräumten Sorgen vor einer Rezession dürften das Werbegeschäft des Konzerns weiter belasten. Sich vor diesem Hintergrund schlanker aufzustellen, wäre daher der richtige Schritt. Aufgrund des sich zuletzt wieder eingetrübten Chartbilds bleibt DER AKTIONÄR bei Alphabet an der Seitenlinie.