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Foto: MTU Aero Engines AG
01.08.2024 Martin Mrowka

MTU Aero Engines an DAX-Spitze – Krise vorbei

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MTU Aero Engines

Materialfehler bei einigen Triebwerksteilen sorgten im vergangenen Herbst für eine Talfahrt der Aktie von MTU Aero Engines. Doch nun scheint die Krise vorbei. Der Triebwerkshersteller erhöht nach neuen Quartalszahlen seine Margenprognose. Die MTU-Aktie springt an die Spitze der Tagessieger im DAX. Was noch kommen wird. 

Triebwerkhersteller MTU Aero Engines blickt nach einem besser als erwartet ausgefallenen Quartal zuversichtlicher auf die Entwicklung seiner Marge im laufenden Jahr. Bei der um Sondereffekte bereinigten Profitabilität erwartet der Konzern jetzt einen Anstieg auf rund 13 Prozent. Damit würde die Marge das Niveau von 2023 leicht übertreffen. Bisher hatte MTU mit etwa 12 Prozent gerechnet.

Der Umsatz soll wie geplant auf 7,3 bis 7,5 Milliarden Euro steigen. Im ersten Halbjahr kletterte er um zehn Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte sogar um 16 Prozent auf 470 Millionen Euro zu, entsprechend einer Marge von 13,7 (Vorjahr: 13,0) Prozent.

"Mit diesen Ergebnissen halten wir Kurs auf unsere Ziele für das Gesamtjahr", sagte Vorstandschef Lars Wagner. "Gestützt wird unsere Annahme von einem anhaltend positiven Marktumfeld und Fortschritten bei der Ausgestaltung des Getriebefan-Flottenmanagement-Programms." 

Mehr als 3.000 dieser GTF-Triebwerke, die vor allem im Airbus A320 zum Einsatz kommen, müssen in den nächsten Jahren – zum Teil vorzeitig – für bis zu zehn Monate in die Werkstatt, weil in ihnen eine defekte Turbinen-Scheibe des MTU-Partners Pratt & Whitney (gehört zum RTX-Konzern) verbaut ist. Bei der Reparatur braucht MTU nun aber weniger Material als gedacht. Die Rückrufaktion werde daher in diesem Jahr nur etwa 35 Prozent des Umsatzes in der Instandhaltung ausmachen. Bisher hatte MTU mit 40 bis 45 Prozent geplant.

Der große Triebwerks-Hersteller Rolls-Royce sucht derweil den Weg zurück in den Massenmarkt. Der Briten-Konzern arbeitet an einer A320-tauglichen Version seines neuen UltraFan-Triebwerks. Laut Wall Street Journal tauschen sich Airbus und der MTU-Konkurrent bereits über einen konkreten Anwendungsfall aus.

Die angehobene Margenprognose im Anschluss an ein starkes Quartal beflügelt am Donnerstag die Aktien von MTU. Im frühen Handel steigt der Kurs in ansonsten abgeschwächtem DAX-Umfeld in der Spitze um mehr als fünf Prozent auf 277 Euro.

Das Rekordhoch der MTU-Aktien von knapp 290 Euro datiert von Februar 2020, also vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Wegen des Stillstands des weltweiten Flugverkehrs war der Kurs dann zeitweise unter die Marke von 100 Euro gefallen. Seitdem hat sich der Kurs peu à peu erholt, wobei es vor allem ab dem Herbst 2023 wieder kräftig nach oben ging. Allein in diesem Jahr verteuerte sich die Aktie um rund 40 Prozent.

Fünf-Jahres-Chart MTU Aero Engines  (in Euro, Xetra)
TradingView.com
Fünf-Jahres-Chart MTU Aero Engines (in Euro, Xetra)

Mit einer Marge von 13 Prozent lasse das Unternehmen die aktuelle Markterwartung von 12,4 Prozent hinter sich, schrieb Analyst Philip Buller von der Berenberg Bank in einer ersten Reaktion. Angesichts eines starken ersten Halbjahres sei die neue, höhere Prognose indes noch vorsichtig. "Im kommerziellen Luftfahrt-Geschäft bleibt die Aktie unser Favorit", lautete Bullers Fazit.

Auch Analyst Victor Allard von Goldman Sachs sprach von einem starken zweiten Quartal des DAX-Konzerns. Die neuen Informationen zum Inspektionsplan der GTF-Triebwerke wertete er als "konstruktiv". Sein zurückhaltendes Kursziel hatte er im Juli bei 243 Euro belassen. Das Analysehaus Jefferies hat die Einstufung für MTU derweil mit einem Kursziel von 300 Euro auf "Buy" belassen.

Die "Krise" des Triebwerksherstellers ist offenbar vorbei. Die MTU-Aktie hat Anfang Juli mit der Überwindung des Widerstands bei 245 Euro und dem nachfolgenden erfolgreichen Test der Linie ein Kaufsignal gegeben. Das nächste Ziel des Kurses sind die Allzeithöhen bei knapp 300 Euro. Wer in der Aktie engagiert ist, kann sich freuen und bleibt natürlich dabei.

DER AKTIONÄR bevorzugt die Aktie von Rolls-Royce, die seit der Erstempfehlung vor exakt einem Jahr 174 Prozent zugelegt hat. Heute erreicht RR ein neues Allzeithoch bei 502 Britischen Pence (5,84 Euro).

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(Mit Material von dpa-AFX)

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