Die Aktie von Morphosys nähert sich immer mehr dem von Novartis gebotenen Übernahmepreis von 68,00 Euro an. Derzeit notiert das Papier leicht im Plus bei 65,92 Euro, nachdem nun von der Kartellbehörde grünes Licht erteilt wurde. Nun gilt es noch, dass die Mindestannahmeschwelle von 65 Prozent des Aktienkapitals von Morphosys erreicht wird.
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis darf das bayerische Biotech-Unternehmen Morphosys übernehmen. Das Bundeskartellamt gab am Dienstag die Freigabe der Transaktion bekannt. Man habe sehr genau geprüft, ob der Zusammenschluss den Wettbewerb um Forschung und Entwicklung von neuen Medikamenten gegen eine Form der Leukämie beeinträchtigen werde, sagte Behördenchef Andreas Mundt. "Im Ergebnis haben wir keine durchgreifenden wettbewerblichen Bedenken." Es würden viele alternative Wirkstoffe entwickelt, außerdem rechne man mit Wettbewerb durch Generika. Die Übernahme des Herstellers von Blutkrebs-Medikamenten, der seinen Sitz in Planegg bei München hat und im Herbst 544 Mitarbeiter hatte, kostet Novartis 2,7 Milliarden Euro.
Ende Januar hatte Novartis angekündigt Morphsoys übernehmen zu wollen. Mit der Übernahme will sich Novartis das Krebsmittel Pelabresib sichern. Das Mittel ist großer Hoffnungsträger im Kampf gegen Myelofibrose, eine seltene Blutkrebsart, für die es bislang kaum Therapiemöglichkeiten gibt.
Wie Novartis mitteilte, steht die Übernahme unter dem Vorbehalt, dass dem Unternehmen mindestens 65 Prozent der Morphosys-Aktien angeboten werden. Geplant ist, den Kauf noch im ersten Halbjahr abzuschließen und Morphosys von der Börse zu nehmen.
Die Übernahme von Morphosys hängt nun von der Zustimmung der Aktionäre ab. Novartis hat derweil noch ordentlich finanziellen Spielraum, um demnächst weitere Zukäufe zu tätigen. Bei welchen Unternehmen die Schweizer zugreifen könnten, lesen Sie in der Ausgabe 06/2024 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.