Das Biotechnologieunternehmen Morphosys bekommt einen neuen Forschungschef. Der amtierende Vorstand Malte Peters habe sich entschieden, zum Jahresende in den Ruhestand zu gehen, teilte die im Index der kleineren Werte SDAX notierte Firma am Mittwoch nach US-Börsenschluss mit. Nachfolger auf dem Posten wird bereits zum 1. Oktober Tim Demuth.
Der 48-Jährige kommt von der US-amerikanisch-deutschen Biotechfirma Pieris Pharmaceuticals. Der 60-jährige Peters, der 2017 zu Morphosys kam, werde mit dem Wechsel von sämtlichen operativen Aufgaben zurücktreten, hieß es weiter.
Der promovierte Humanmediziner Demuth verfügt den Angaben zufolge über langjährige Führungserfahrung im Bereich Biopharma und Arzneimittelentwicklung mit dem Schwerpunkt Krebserkrankungen (Onkologie). Zu seinen früheren beruflichen Stationen zählen auch die Pharmakonzerne Merck KGaA, Novartis und Merck&Co.
An der Forschungsstrategie von Morphosys ändert sich nichts, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. Die Bayern hatten im vergangenen Jahr den US-Krebsspezialisten Constellation Pharmaceuticals übernommen und konzentrieren sich seitdem auf die klinischen Tests an dessen wichtigsten Mitteln, auf die Morphosys große Hoffnungen setzt, etwas Pelabresib gegen einen seltenen Knochenmarkkrebs. Die kostspielige Übernahme war bei Anlegern auf Skepsis gestoßen. Morphosys muss erst noch zeigen, dass der Kauf sich lohnt. Auch beim eigenen Medikament Monjuvi steht der Konzern unter Druck, auch wegen zunehmender Konkurrenz in den USA.
Die Aktie von Morphosys reagiert auf die Meldung am heutigen Donnerstag mit einem Minus von 2,7 Prozent auf 16,92 Euro. Damit notiert sie nur noch knapp über dem Maitief von 16,45 Euro. Dieses sollte nun unbedingt verteidigt werden, andernfalls würde sich das charttechnische Bild weiter eintrüben. Nichtsdestotrotz: Die Aktie ist auf dem aktuellen Niveau günstig. Dies könnte nun auch vermehrt Übernahmeinteressanten auf den Plan rufen.