Kräftig nach unten geht es am heutigen Donnerstag bei der Aktie von Morphosys. Sie verliert derzeit mehr als fünf Prozent auf 24,92 Euro. Damit ist sie der zweitschwächste Wert des Tages im Nebenwerte-Index SDAX. Nur Ceconomy verliert mit minus 7,3 Prozent noch stärker. Das Unternehmen kündigte die Datenzum Hoffnungsträger Pelabresib noch für diesen Monat an.
Am Markt steigt allerdings die Skepsis, dass die Daten noch nicht so gut ausfallen könnten wir erhofft. Mit den Zahlen und dem Ausblick hatte Morphosys am späten Mittwochabend angekündigt, dass Studienergebnisse zum wichtigen Hoffnungsträger Pelabresib bereits Ende November erwartet würden und damit etwas früher als bislang geplant. Neben dem Unternehmen haben auch Analysten hohe Erwartungen an den Wirkstoff zur Behandlung von Myeolofibrose, einer seltenen Form von Blutkrebs.
Während JPMorgan-Analyst James Gordon gute Chancen sieht, dass die Daten positiv ausfallen – in diesem Fall sieht er für die Aktie mindestens eine Verdopplungschance –, zeigten sich indes ein Börsenhändler vorsichtiger. Auch er räumt den Studiendaten einen massiven Einfluss auf den Aktienkurs ein, beziffert die von ihm kalkulierte Wahrscheinlichkeit positiver Daten aber lediglich mit 60 Prozent.
Der Quartalsbericht des Unternehmens habe angesichts der vorab veröffentlichten US-Umsätze mit dem wichtigsten Medikament Monjuvi, die zudem den Erwartungen entsprochen hätten, wenig Neuigkeitswert, schreibt UBS-Analystin Xian Deng. Dazu habe Morphosys das kürzlich angehobene US-Umsatzziel für Monjuvi bestätigt.
Es bleibt also dabei: Die Daten zu Pelabresib, die in den kommenden zwei Wochen veröffentlicht werden sollen, werden entscheidend für die weitere Kursentwicklung der Aktie sein. Allerdings sollten nur sehr risikobereite Anleger nach dem jüngsten Rücksetzer auf gute News spekulieren. Alle anderen, die seit der Empfehlung des AKTIONÄR Ende Dezember 2022 an Bord sind, lassen ihre Gewinne laufen, sichern diese aber mit einem Stopp bei 18,90 Euro nach unten ab.