Morgan Stanley hat die Zeichen der Zeit erkannt und verabschiedet sich langsam vom volatilen Investmentbanking. Stattdessen setzt der Vorstandsvorsitzende James Gorman verstärkt auf die weniger schwankungsanfällige Vermögensverwaltung. Dieses Segment hat Morgan Stanley im zweiten Quartal einen Gewinnsprung beschert.
Das Geldhaus erwirtschaftete einen Gewinn je Aktie von 0,87 Dollar und übertraf damit die Analystenschätzungen von 0,76 Dollar merklich. Der Umsatz fiel mit 9,5 Milliarden Dollar 6,6 Prozent höher aus als im Vorjahr. Erwartet wurden hier nur 9,1 Milliarden Dollar. Vorstandsvorsitzender James Gorman kommentiert: „Das zweite Quartal hat unsere Widerstandsfähigkeit in einem gedämpften Handelsumfeld gezeigt.“
Die Umsätze im Handelsgeschäft schrumpften, wie auch bei der Konkurrenz, um drei Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Allerdings ist das deutlich weniger als der Rückgang beim Rivalen Goldman Sachs. Vor allem hat die Vermögensverwaltung hat zum guten Ergebnis bei Morgan Stanley beigetragen: Hier betrug die Vorsteuerrendite 25 Prozent. Mit einem Anstieg der Erträge um 8,9 Prozent auf 4,15 Milliarden Dollar verbuchte die Sparte das beste Quartal seit drei Jahren.
Klarer Kauf
Die aktuellen Zahlen zeigen den Vorteil der Fokussierung auf die Vermögensverwaltung: Das schwächere Ergebnis beim für Investmentbanken wichtigen Handelsgeschäft steckte Morgan Stanley gut weg. Für weiteres Kurspotenzial sorgen die um ein Viertel erhöhte Quartalsdividende von 25 Cent und Aktienrückkäufe von fünf Milliarden Dollar.
Neben der Bank of America zählt Morgan Stanley zu den Favoriten des AKTIONÄR im US-Bankenmarkt. Das Kursziel beträgt 60,00 Euro. Ein Stopp sollte bei 35,00 Euro platziert werden.