Der Partner des Corona-Impfstoff-Entwicklers Moderna, Lonza aus der Schweiz,
Deal unter Dach und Fach
Die beiden Investoren hätten die überzeugendste industrielle Strategie präsentiert und wollten in das Geschäft investieren, hieß es weiter. Der Deal soll, sofern die behördlichen Genehmigungen vorliegen, im zweiten Halbjahr 2021 über die Bühne gehen.
Lonza hatte den Verkauf des Geschäfts mit Spezialchemikalien seit dem letzten Sommer vorangetriebenen. Man wolle sich auf das Healthcare-Kerngeschäft konzentrieren, wurde der Plan begründet. Mit dem Erlös aus dem Verkauf will Lonza denn auch dieses Geschäft stärken.
Die verkaufte Sparte beschäftigt derzeit an 17 Standorten rund 2800 Mitarbeiter. Im letzten Jahr sanken die Verkäufe der Sparte um 2,1 Prozent auf 1,68 Milliarden Franken, während die Verkäufe im Pharmabereich gesteigert werden konnten, wie Lonza Ende Januar vermeldet hatte. Die operative Marge lag mit 19,2 Prozent zudem deutlich tiefer als im Pharmabereich.
Höhere Margen in Sicht
Nach dem Verkauf des Chemiegeschäfts will Lonza deutlich profitabler werden. Die "neue" Lonza soll ohne Chemie deutlich schneller wachsen und mehr Gewinn abwerfen. In Zahlen ausgedrückt peilt das Unternehmen bis 2023 ein zweistelliges Umsatzwachstum an und die Betriebsgewinnmarge soll auf 33 bis 35 Prozent steigen.
DER AKTIONÄR hat im Aktienreport „Bis zu 345% mit Moderna: 5 neue unentdeckte Top-Chancen im Kampf gegen Corona“ die Aktie von Lonza bereits thematisiert (siehe grüner Punkt im Chart). Lonza stellt unter anderem Hunderte Millionen von Impfstoffdosen für Moderna her.
Der Sparten-Verkauf von Lonza ist ganz klar positiv zu werten. Fortan kann sich das Unternehmen besser auf die margenstärkeren Geschäftsbereiche konzentrieren. Allerdings wird die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 42 für 2021 respektive einer Marktkapitalisierung von gut 39 Milliarden Euro inzwischen gut bezahlt. Eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung ist vorerst realistisch. Dabeibleiben!
(Mit Material von dpa-AFX)