Der Finanzvertrieb MLP hat gestern Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt und die Erwartungen übertroffen. Dabei scheint das Unternehmen von Faktoren zu profitieren, die durch die Pandemie noch mehr an Fahrt gewonnen haben. Bereits vor Wochen hatte man angekündigt, dass die Zahlen deutlich besser als vor einem Jahr ausfallen dürften. Der Markt honoriert das aber nicht.
In den ersten neun Monaten stiegen die Erlöse auf 632 Millionen Euro und damit um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das dritte Quartal sah sogar ein Plus von 27 Prozent. Das Konzernergebnis legte um satte 76 Prozent auf 31 Millionen zu.
Der Vorstand bestätigte bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen die Prognose für das EBIT für 2021 „deutlich über dem oberen Ende der Spanne von 55 bis 61 Millionen Euro“. Im kommenden Jahr wird ein Wert zwischen 75 und 85 Millionen Euro angepeilt.
Zur starken Geschäftsentwicklung trugen alle Segmente bei. Nach der Immobilienvermittlung das stärkste Wachstum zeigte das Vermögensmanagement mit einem Plus von 35 Prozent auf 250 Millionen Euro. Dann folgte der Bereich Finanzierung mit 16 Millionen Euro an Erlösen, was einer Steigerung von 17 Prozent entspricht. In der Altersvorsorge, der Sach- und der Krankenversicherung lagen die Erlössteigerungen jeweils bei etwa zehn Prozent.
Break-even erreicht
Erfreulich ist, dass der im Aufbau befindliche Geschäftsbereich mit rund 450 jungen Beratern den Break-even erreicht und daher 2022 einen „signifikanten Ergebnisbeitrag“ beisteuern soll. Anleger haben natürlich besonders die Dividende im Fokus. Der Konsens rechnet für 2021 mit einer Rendite von 3,7 Prozent. CEO Uwe Schroeder-Wildberg verwies bei den Ausschüttungen auf die Unternehmenslinie 50 bis 70 Prozent des Jahresgewinns auszuschütten.
Prognose zu wage?
Die positiven Zahlen haben die Börse nicht beeindruckt, die Aktie ging gestern nach Zahlen mit einem Minus aus dem Handel. Der Grund dafür könnte sein, dass die Prognose nicht konkretisiert wurde, obwohl die Gewinne über der ursprünglichen Spanne liegen sollen.
Die MLP-Papiere haben eine steile Rally hinter sich. Langsam wird die Luft aber dünn, nur sehr gute Zahlen für das Schlussquartal könnten einen Schub verleihen. Aktuell drängt sich aber kein Neueinstieg auf. Investierte halten die Aktie, der Stopp liegt bei 5,50 Euro.