Schlechte Nachrichten stehen für Investorenlegende Warren Buffett nur selten auf der Tagesordnung. Nach verheerenden Waldbränden im US-Bundesstaat Oregon im Jahr 2020 ist nun aber PacifiCorp, eine hundertprozentige Tochter von Berkshire Hathaway, zu Schadensersatzzahlungen in Höhe von 73 Mio. Dollar verurteilt worden. Wird den übrigen Klägern Kompensation in ähnlicher Größenordnung zugesprochen, könnten sich die Gesamtforderungen auf bis zu eine Milliarde Dollar belaufen.
Dem Energieversorger PacifiCorp wird vorgeworfen, während heftiger Waldbrände im Ostküstenstaat Oregon seine Hochspannungsleitungen nicht rechtzeitig abgeschaltet zu haben - trotz eindringlicher Warnungen von Waldbrandexperten. Starke Winde und hohe Temperaturen sorgten schließlich dafür, dass statisch defekte, aber noch Strom führende Leitungen weitere Brände mit verursacht haben. Insgesamt sind der Feuersbrunst neun Menschenleben zum Opfer gefallen, rund 5.000 Gebäude wurden zerstört.
In einem ersten Juryprozess wurde 17 Geschädigten für ihre zerstörten Häuser nun insgesamt 73 Mio. Dollar an Schadensersatz zugesprochen. In weiteren Prozessen haben insgesamt 2.500 Geschädigte geklagt. Der nun vor dem Multnomah County Curcuit Court erfolgte Richterspruch dürfte daher nur der erste von vielen sein.
Sollten sich die übrigen Kläger mit ihrer Maximalforderung durchsetzen, drohen Schadensersatzzahlungen in Höhe von bis zu einer Milliarde Dollar. Schmerzhaft, für ein ertragsstarkes Unternehmen wie Berkshire aber kein Problem und damit mutmaßlich folgenlos für den weiteren Kursverlauf. Bereits investierte Anleger lassen ihre Gewinne laufen, das aktuelle Kursziel von DER AKTIONÄR liegt bei 350 Euro bzw. 378 Dollar.