Im Februar 2019 hat die EU-Kommission die Pläne von Siemens gestoppt. Der Industriekonzern wollte das Zuggeschäft mit dem französischen Rivalen Alstom zusammenlegen, um der zunehmenden Konkurrenz aus China gewachsen zu sein. Doch die Kartellbehörden untersagten das Vorhaben. Alstom könnte nun einen neuen Anlauf wagen – ohne Siemens.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hat Alstom in den vergangenen Monaten Vorgespräche mit dem kanadischen Wettbewerber Bombardier über eine Fusion des Zuggeschäfts geführt. Doch auch hier könnte der Zusammenschluss auf den Widerstand der Wettbewerbshüter stoßen.
Bombardier befindet sich in einer Krise und hatte erst vergangene Woche mit einer Gewinnwarnung die Anleger geschockt. Unter anderem das schlecht laufende Zuggeschäft drückt bei den Kanadiern, die auch im Flugzeugbau aktiv sind, auf das Ergebnis. Die Aktie hat seit Mitte 2018 mehr als drei Viertel ihres Wertes verloren.
Siemens ist aktuell auch eigenständig im Zuggeschäft sehr gut aufgestellt. Mittelfristig könnten aber sowohl die übermächtigen Konkurrenten aus China als auch ein möglicher Fusionskonzern von Alstom und Bombardier gefährlich werden. Anleger sollten deshalb jedoch nicht in Panik geraten. Die Aktie notiert unverändert knapp unter dem 52-Wochen-Hoch. Anleger können eine erste Position aufbauen, müssen aber weiter nichts überstürzen.