Die Aktie von Eckert & Ziegler sorgte im laufenden Jahr schon ordentlich für Furore. Das Gesamtpaket bei dem Strahlen- und Medizintechnikkonzern stimmt. Im Rahmen des viel zitierten Window-Dressings scheint der Kurs auch in den letzten Wochen des Jahres seine Rekordfahrt fortzusetzen. Das Real-Depot ist weiter mit dabei.
Eckert & Ziegler profitiert von einer steigenden Nachfrage nach Krebs-Therapien. Seine Kapazitäten baut die Gesellschaft vor allem in China aus. Dazu wurden zwei Kooperationsvereinbarungen gegeben. So soll gemeinsam mit einem chinesischen Partner eine Produktionsanlage für Radiopharmazeutika gebaut werden. Zudem sollen in einem Gemeinschaftsunternehmen Tumor-Bestrahlungsgeräte hergestellt und anschließend vermarktet werden. Mit den beiden Unternehmens-Kooperationen zielt der Vorstand auf den laut Weltgesundheitsorganisation vier Millionen Patienten starken Markt für Krebs-Therapien in China ab.
Während Eckert & Ziegler die Kapazitäten in der Strahlenmedizin ausbaut, trennt sich das Berliner Unternehmen von anderen Geschäftsbereichen: Der Dienstleistungsbereich rund um den Rückbau von Kernkraft-Anlagen wechselte zum ersten September den Besitzer. Weiterhin soll durch Zusammenlegungen an der Effizienz-Schraube gedreht werden. Nach der Verschmelzung der belgischen Tochter mit dem Mutterkonzern im letzten Jahr sollen nun die beiden bisher unabhängigen Strahlenmedizin-Sparten zusammengefasst werden.
Bei den Anlegern kommt die Entwicklung extrem gut an. Nach der rasanten Aufwärtsbewegung in den letzten Monaten, allein in diesem Jahre beträgt die Performance rund 225 Prozent, wurde vor wenigen Tagen die Milliarden-Marke bei der Marktkapitalisierung geknackt. Ende letzten Jahres lag sie noch bei nur 312 Millionen Euro.
Etwas eingetrübt wird das Gesamtbild lediglich von einer turnusmäßigen Überprüfung von Meilensteinzahlungen und einer etwaigen Sonderbelastung im vierten Quartal im Zuge von Formfehlern in den Halbjahresberichten 2017 und 2018. Beides zusammen könnte den Gewinn im laufenden Jahr um bis zu 1,8 Millionen Euro – oder umgerechnet 0,35 Euro je Aktie – schmälern. Vorstand Andreas Eckert sprach auf dem Eigenkapitalforum aber von einer „grob unverhältnismäßigen Strafe“ seitens der BaFin nach Formfehlern in den 2017er- und 2018er-Halbjahresberichten.
Gut möglich also, dass die Belastungen am Ende noch niedriger ausfallen werden. Selbst bei einem Gewinnrückgang von rund 40 Prozent im vierten Quartal wäre die die Jahresprognose von 4,00 Euro Gewinn je Aktie zu übertreffen. Zur Erinnerung: Nach neun Monaten stehen bereits 3,66 Euro je Aktie zu Buche.
Zudem ist im kommenden Jahr mit einer Fortsetzung des dynamischen Wachstums zu rechnen. Unter anderem könnten anstehende Indikationserweiterungen durch die großen Pharmakonzerne bei Eckert & Ziegler als Zulieferer der benötigten Radionuklide zu einer überproportional steigenden Nachfrage führen. Zudem sagt nun auch der Bayer-Konzern mit dem Aufbau einer pankarzinomen Plattform dem Krebs den Kampf an. Auch hier könnte sich für Eckert & Ziegler als Zulieferer viel Potenzial ergeben.
DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot vorerst weiter auf eine Trendfortsetzung.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.