Nach dem starken Lauf in der Vorwoche dominieren am US-Aktienmarkt aktuell wieder die roten Vorzeichen. Als einen der Gründe haben Marktbeobachter den schwindenden Zinsoptimismus ausgemacht. Der milliardenschwere Hedgefonds-Manager Paul Tudor Jones rechnet sogar mit einem erneuten Anstieg der Inflation – und hat sich entsprechend positioniert.
In einem CNBC-Interview äußerte sich der Gründer von Tudor Investment und der Robin Hood Foundation besorgt über die rasant steigende Staatsverschuldung in den USA. Diese dürfte sich in der kommenden Legislaturperiode noch weiter beschleunigen – und zwar weitgehend unabhängig davon, wer bei der Wahl im am 5. November das Rennen macht. Beide Kandidaten hätten ihren Wählern Steuererleichterungen und steigende Staatsausgaben in Aussicht gestellt.
Dabei sei die Staatsverschuldung in den letzten 25 Jahren bereits von 40 auf 100 Prozent des BIP gestiegen, so Jones. Bis 2034 erwartet das Congressional Budget Office einen weiteren Anstieg auf 122 Prozent des BIP. In konkreten Zahlen bedeutet das innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Anstieg des Defizits von derzeit 1,8 Billionen Dollar auf 2,8 Billionen Dollar.
„Wir werden sehr schnell pleite sein, wenn wir uns nicht ernsthaft mit unseren Ausgabenproblemen befassen“, mahnt der Milliardär. Dass die nächste US-Regierung dieses Problem angeht, glaubt er nicht. Stattdessen stünden beide Präsidentschaftskandidaten für eine Politik, die letztlich die Inflation anheizt. „Ich denke, alle Wege führen zur Inflation“, so Jones.
Bitcoin und Gold als Inflations-Hedge
Sein Portfolio hat er nach eigenen Angaben bereits für dieses Szenario ausgerichtet: „Ich bin long bei Gold. Ich bin long bei Bitcoin. Ich denke, dass Rohstoffe so lächerlich unterbewertet sind, deshalb bin ich auch in Rohstoffen investiert“, sagte er bei CNBC. Insbesondere jüngere Menschen würden sich zudem über Investments in Tech-Werte an der Nasdaq gegen Inflation absichern, was der Hedgefonds-Manager ebenfalls begrüßt.
Gleichzeitig meidet er Anleihen und geht hier sogar Short-Positionen ein, da diese seiner Meinung nach völlig falsch bepreist sind: „Ich werde definitiv keine festverzinslichen Wertpapiere besitzen“, so Jones.
Seine Einschätzung zu Gold und Bitcoin scheinen auch viele andere Investoren zu teilen. Der Goldpreis ist in diesem Jahr bereits fast um ein Drittel gestiegen und hat am Montag ein neues Rekordhoch markiert. Der Bitcoin kommt seit Jahresbeginn sogar auf ein Plus von rund 60 Prozent. Aktuelle trennen ihn keine zehn Prozent mehr vom Mitte März markierten Allzeithoch. Auch DER AKTIONÄR ist weiterhin bullish für beide Anlageklassen.
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