Nachdem die Aktie des US-Softwarekonzerns MicroStrategy am Mittwoch bei rund 1.247 Dollar aus dem US-Handel gegangen ist, wird sie am Donnerstag in frühen vorbörslichen Prognosen bei rund 132 Dollar taxiert. Grund dafür ist allerdings nicht wirklich ein Kursverlust von fast 90 Prozent über Nacht, sondern ein ganz anderer.
Bei MicroStrategy wurde am Mittwoch nach Handelsschluss der im Juli angekündigte Aktiensplit durchgeführt. Im Zuge dessen bekamen Aktionäre pro MicroStrategy-Aktie neun weitere Papiere als Aktiendividende eingebucht. Zum Handelsstart am heutigen Donnerstag wird die Aktie dann zum splitbereinigten Kurs gehandelt – und der liegt im vorbörslichen US-Handel sogar gut sechs Prozent über dem Mittwochsschlusskurs.
Die Maßnahme habe keine Auswirkungen auf die Stimmrechte oder andere Rechte der Aktionäre, teilte das Unternehmen Mitte Juli mit. Ziel des Splits sei es, die Aktie leichter zugänglich für Investoren und Mitarbeiter zu machen. Broadcom und Nvidia haben es in diesem Jahr vorgemacht (DER AKTIONÄR berichtete).
Auch an der Bewertung des Unternehmens ändert der Aktiensplit nichts. Nach der Kursrally der vergangenen Jahre ist der Börsenwert auf rund 24,2 Milliarden Dollar angewachsen, während die 226.500 Bitcoin in der Bilanz von MicroStrategy zu aktuellen Kursen um 57.000 Dollar „nur“ rund 12,9 Milliarden Dollar wert sind. Das seit Jahren stagnierende Kerngeschäft mit Business-Software kann diese Diskrepanz nach Einschätzung des AKTIONÄR nicht annähernd erklären.
Die MicroStrategy-Aktie mag nach dem Split optisch günstiger und damit insbesondere für Privatanleger attraktiver wirken. Am saftigen Bewertungsaufschlag auf den in Teilen schuldenfinanzierten Bitcoin-Bestand ändert das allerdings nichts. DER AKTIONÄR bleibt daher bei MicroStrategy weiterhin an der Seitenlinie.