Microsoft kommt dem Kauf des Videospiele-Riesen Activision Blizzard immer näher. Auch ein US-Berufungsgericht wies in der Nacht zum Samstag die Forderung der Wettbewerbsaufsicht FTC ab, die Übernahme mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren. Als letzte Hürde für den 69 Milliarden US-Dollar schweren Deal bleibt damit noch der Widerstand der Wettbewerbshüter in Großbritannien.
Um die britische Aufsichtsbehörde CMA zu beschwichtigen, sei Microsoft bereit, einen Teil des Geschäfts mit Cloud-Gaming in dem Land abzutreten, berichtete der Finanzdienst Bloomberg am Freitag. Dabei können Videospiele über das Netz statt auf Konsolen genutzt werden.
Microsoft will sich mit dem Kauf von Activision Blizzard beliebte Videospiele wie "Call of Duty", "Overwatch" und "Candy Crush" sichern. Eine Befürchtung von Wettbewerbshütern war, der Konzern würde die Games danach nur noch auf seiner Xbox-Konsole und dem hauseigenen Cloud-Dienst anbieten. Im Zuge der Untersuchungen versprach der Konzern, die Spiele zehn Jahre lang auch für andere Konsolen wie Sonys Playstation oder Nintendos Switch sowie Cloud-Plattformen anderer Anbieter verfügbar zu machen. Der FTC reichte das nicht.
Microsoft und Activision Blizzard hatten sich ursprünglich eine Frist bis zum 18. Juli gesetzt, um die Anfang 2022 angekündigte Übernahme abzuschließen. Unklar bleibt, ob es bis dahin eine Einigung mit der CMA geben kann. Die britischen Wettbewerbshüter der CMA haben die gesetzliche Frist für eine Entscheidung im Fall der geplanten Activision-Blizzard-Übernahme durch Microsoft vom 18. Juli auf den 29. August verlängert. Der Regulierungsbehörde zufolge sei man allerdings bemüht, die Entscheidung möglichst noch vor der neuen Deadline zu fällen.
Microsoft ist durch die jüngsten Entwicklungen der Übernahme von Activision Blizzard erheblich näher gekommen. DER AKTIONÄR bleibt ganz klar zuversichtlich, dass die Übernahme zu 95 Dollar je Aktie gelingt. Derzeit notiert die Aktie von Activision bei 90,07 Dollar. Für die Aktie von Microsoft bleibt DER AKTIONÄR sehr optimistisch. Das Papier notiert nur noch knapp unter dem Junihoch bei 351,47 Dollar. Ein Sprung darüber wäre ein neues Kaufsignal.