Es bleibt spannend: Die britischen Wettbewerbshüter der CMA haben die gesetzliche Frist für eine Entscheidung im Fall der geplanten Activision-Blizzard-Übernahme durch Microsoft vom 18. Juli auf den 29. August verlängert. Der Regulierungsbehörde zufolge sei man allerdings bemüht, die Entscheidung möglichst noch vor der neuen Deadline zu fällen.
Um doch noch die Zustimmung der Briten zum geplanten 69-Milliarden-Dollar-Deal zu bekommen, werden Microsoft und Activision womöglich Cloud-Gaming-Rechte für Großbritannien verkaufen, um damit Bedenken zu zerstreuen, wonach Microsoft in diesem Bereich sonst zu marktbeherrschend werden könnte. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf Insider.
Ein Problem ist allerdings, dass Microsoft und Activision auch noch ihre eigene Frist verlängern müssen. Laut der müsste der Deal nämlich eigentlich bis zum 18. Juli abgeschlossen sein. Es ist aber denkbar, dass sich die Unternehmen auf eine Verlängerung einigen.
Unterdessen ist in den USA die FTC am Donnerstagabend vor Gericht auch im zweiten Versuch, die Übernahme vorerst zu blockieren, gescheitert. Microsoft und Activision könnten den Deal nun bis Freitagnacht theoretisch durchziehen. Allerdings will die FTC die Übernahme nach derzeitigem Stand weiterhin mit allen rechtlichen Mitteln unterbinden.
Kursziel erhöht
Die Microsoft-Aktie bekommt heute einen positiven Schub, weil die UBS die Aktie angesichts der KI-Perspektiven des Unternehmens von „Halten“ auf „Kaufen“ aufgestuft hat. Das Kursziel wird von 345 auf 400 Dollar angehoben.
Die Deadline-Verlängerung in Großbritannien ist ein gutes Zeichen, weil sich damit andeutet, dass noch Bewegung in das Nein der dortigen Wettbewerbshüter zur Übernahme kommen könnte. Zudem war für die FTC vor den US-Gerichten bislang nichts zu holen. DER AKTIONÄR bleibt weiterhin zuversichtlich, dass die Übernahme zu 95 Dollar je Aktie gelingt.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Activision Blizzard.