Bei Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) geht es nicht nur um Videospiele. Auch das Militär hat ein Auge auf die neue Technologie geworfen. Microsoft hat jetzt einen Auftrag der US-Armee über die Lieferung von VR/AR-Systemen im Gesamtwert bis zu 480 Millionen US-Dollar erhalten. Der neue Auftrag zeigt zum einen das Milliardenpotenzial des Zukunftsmarktes und gibt einen Hinweis auf die Stellung Microsofts in diesem Markt.
Die speziell angepassten „Kampfversionen“ der Microsoft "HoloLens" sollen bei Kampfeinsätzen und in der Ausbildung eingesetzt werden. Die Truppe soll insbesondere mit mehr und besseren Informationen versorgt werden. Laut US-Armee dürfte dies dazu führen, dass „die Letalität der Soldaten erhöht wird, indem der Feind schneller aufgespürt wird, schnellere Entscheidungen getroffen werden und er dadurch früher bekämpfbar wird.“
Besser als die Konkurrenz
Dass der Zuschlag an Microsoft ging, kann von Anlegern als positives Signal für die hervorragende Stellung des Konzerns im Bereich der Mixed Reality gewertet werden. Denn neben dem Tech-Riesen bewarben sich 25 weitere Unternehmen für den Auftrag – darunter auch das aussichtsreiche Start-up Magic Leap. Doch die Microsoft HoloLens scheint zu überzeugen.
Die HoloLens bietet ihrem Träger vielseitige Funktionen. Der Nutzer kann holographische Elemente in den Raum projizieren und durch Stimmen- und Gestensteuerung mit ihnen interagieren.
Technisch hat die HoloLens einiges zu bieten. Eine Besonderheit ist "Spatial Sound", der Entfernung, Richtung und Umwelteinflüsse von bis zu zwölf Audioquellen simuliert. Dies ist wichtig, da die Hologramme überall im Raum verankert werden. Über Tiefenkameras werden die Bewegungen und die Umwelt wahrgenommen und verarbeitet. Beeindruckend ist dabei, dass die gesamte Rechenpower inklusive Stromversorgung in der Brille verbaut ist. Ein Akku liefert genügend Energie für bis zu 3 Stunden. Mit dieser Technik hat die HoloLens verglichen mit ihren Konkurrenten einige Features mehr unter der Haube.
Milliardenpotenzial
Zudem zeigt das Volumen des Auftrags deutlich, welches Potenzial hinter den VR/AR-Brillen steckt. Microsoft muss in den nächsten zwei Jahren zunächst 2.500 Kampfversionen der HoloLens liefern. Bringt der Prototyp den Erfolg, will die US-Armee über 100.000 weitere Systeme bestellen.
Insgesamt dürfte der Markt für Militäranwendungen jedoch 2025 nur 1,4 Milliarden Dollar umfassen. Weitaus wichtiger: zivile Einsatzmöglichkeiten. Hier dürfte ein Milliardenmarkt entstehen.
Top aufgestellt
Für den Zukunftsmarkt VR/AR ist Microsoft gut aufgestellt. Der Technologie-Riese deckt mit der HoloLens und Windows Holographic sowohl die Hardware- als auch die Softwareseite ab. DER AKTIONÄR hat dank Microsofts VR/AR-Engagement einen weiteren Grund für seine bullishe Einschätzung des US-Konzerns.
Bildquelle: Statista-Chart https://www.statista.com/chart/4602/virtual-and-augmented-reality-software-revenue/