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Microsoft: Jetzt schlagen die Regulierer doch zu

Microsoft: Jetzt schlagen die Regulierer doch zu
Foto: Dado Ruvic/REUTERS
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13.04.2022 ‧ Benedikt Kaufmann

Trotz der Dominanz auf verschiedenen Märkten, die Microsofts Börsenwert auf mehr als 2 Billionen Dollar ansteigen ließ, hat der Tech-Konzern Kartellrechtsverfahren wie zuletzt in den 90er-Jahren vermeiden. Bis jetzt!

Denn Änderungen an einigen Lizenzbedingungen haben bei ein paar großen Kunden zu Bauchschmerzen und bei der Cloud-Konkurrenz zu Beschwerden geführt. Letztlich führte dies zu einer weitreichenden, wenn auch informellen, kartellrechtlichen Überprüfung in Brüssel, wie die Financial Times am Mittwoch berichtete.

Nach Angaben der FT habe Microsoft in Europa angeblich bestimmte wettbewerbswidrige Praktiken anwendet, um Kunden zu gewinnen und sie von Konkurrenten wie Amazons Web Services und Google Cloud wegzulocken.

Microsoft binde seine Software ein, um das Wachstum von Azure zu fördern – beispielsweise durch Rabatte oder Gebühren, wenn beispielsweise Office in den Cloud-Umgebungen von AWS, Google oder Alibaba ausgeführt wird. Kritiker argumentieren, dass es sich bei dieser illegalen Kopplung um eine ähnliche Geschäftspraxis handelt, die bereits in der Vergangenheit zu Kartellrechtsverfahren gegen Microsoft führten.

Microsoft erklärte, dass es den Markt nicht abschotte, indem es Konkurrenten daran hindere, seine Software in ihren Clouds laufen zu lassen. Zudem wird angeführt, dass es dem Unternehmen freistehe, seinen Kunden günstigere Bedingungen anzubieten, wenn diese auch Azure nutzen.

Aber Microsoft-Präsident Brad Smith räumte bereits ein, dass man selbst auch einen Teil der Schuld trage: „Nicht alle Behauptungen sind stichhaltig, aber einige schon – und wir werden auf jeden Fall bald Änderungen vornehmen, um die Probleme zu beheben“, sagte Smith.

In einem Umfeld, in dem die Wettbewerbsbehörden in den USA und Europa den Fokus darauf legen, die Marktmacht von Big-Tech zu brechen, ist es nicht ratsam, negativ aufzufallen. Microsoft tut daher gut daran, einige der kritischen Geschäftspraktiken wie angekündigt abzuändern.

An der Börse sorgt der Schuss vor den Bug aus Brüssel entsprechend noch nicht für große Aufregung. Anleger haben aktuell auch wichtigere Dinge einzuordnen. Vorbörslich notiert die Microsoft-Aktie leicht mit 0,2 Prozent im Plus. Anleger bleiben dabei.

Microsoft (WKN: 870747)

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