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Metro: Rund 30 Real-Supermärkte werden nach Verkauf geschlossen

Metro: Rund 30 Real-Supermärkte werden nach Verkauf geschlossen
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Martin Mrowka 13.02.2020 Martin Mrowka

Der Metro-Handelskonzern will sich von seinem Sorgenkind Real trennen. Ein Verkauf an eine Investorengruppe steht unmittelbar bevor. Doch im vergangenen Quartal musste Metro nochmals einen dreistelligen Millionen-Betrag auf die Supermarktkette abschreiben. Der durch den Verkauf angestrebte Mittelzufluss dürfte das nur knapp ausgleichen. Kann der Real-Verkauf Metro wieder auf lukrative Geschäftsspuren helfen?

Abschreibungen auf die kurz vor dem Verkauf stehende Supermarkt-Kette Real haben den Handelskonzern Metro im ersten Quartal ins Minus gedrückt. Unter dem Strich stand ein Verlust von 34 Millionen Euro, teilte der MDAX-Konzern mit. Die Wertberichtigungen auf Real bezifferte Metro auf 237 Millionen Euro.

Metro hatte sich vor wenigen Tagen grundsätzlich mit einem Konsortium um den Immobilieninvestor X-Bricks über den Verkauf seiner angeschlagenen Supermarktkette geeinigt (DER AKTIONÄR berichtete). Die Vereinbarung sieht eine Veräußerung von Real als Ganzes zu einem Unternehmenswert von etwa einer Milliarde Euro vor. Metro erwarte einen Nettomittelzufluss von etwa 300 Millionen Euro. Es bliebe also gerade einmal ein Überschuss von 63 Millionen Euro auf die Wertberichtigungen. Die Unterzeichnung des Vertrages steht noch aus.

Auch ohne die Abschreibung musste Metro im wichtigen Weihnachtsquartal einen Ergebnisrückgang hinnehmen. Im fortgeführten Geschäft - also ohne Real und das ebenfalls vor einem Verkauf stehende chinesische Geschäft sank der Gewinn in den drei Monaten per Ende Dezember um knapp 30 Prozent auf 121 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) ohne Immobilienverkäufe nahm dagegen nur leicht um 0,6 Prozent auf 526 Millionen Euro ab.

Wie bereits bekannt stieg der Umsatz unterstützt von positiven Wechselkurseffekten um 2,2 Prozent auf knapp 7,6 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Fläche lag das Plus bei einem Prozent. Dabei blieben Osteuropa und Asien die Wachstumstreiber, während in Deutschland der Umsatz flächenbereinigt leicht zurückging.

Die flächenbereinigte Umsatzentwicklung seit Jahresbeginn liege "solide innerhalb der Prognose", kommentierte Vorstandschef Olaf Koch. Die Jahresprognose wurde daher bestätigt. Das um Restrukturierungskosten und Währungseffekte bereinigte Ebitda des fortgeführten Geschäfts erwartet Metro auf dem Vorjahresniveau von gut einer Milliarde Euro. Der Umsatz soll organisch um 1,5 Prozent bis 3,0 Prozent wachsen. Ausgeklammert sind dabei Währungsschwankungen sowie Zu- und Verkäufe.

Trotz der bestätigten Jahresprognose sackte die Metro-Aktie am Donnerstag wieder ab. Zeitweise betrug das Minus fast drei Prozent auf 12,24 Euro. Vor wenigen Tagen war bei 12,09 Euro der tiefste Stand seit Dezember 2018 erreicht worden.

Metro (WKN: BFB001)

Die Baader Bank hat die Einstufung für die Metro AG auf "Reduce" mit einem Kursziel von 12 Euro belassen. Analyst Volker Bosse beurteilte die Resultate in einer aktuellen Studie als schwach. Das operative Ergebnis (Ebitda) sei zwar ohne das Immobiliengeschäft erwartungsgemäß gewesen, unter dem Strich sei die Gewinnentwicklung aber enttäuschend.

Update: Rund 30 der noch bestehenden 276 Real-Märkte sollen nach dem bevorstehenden Verkauf der Supermarktkette an den Finanzinvestor SCP geschlossen werden. Das sagte der Chef des Real-Mutterkonzerns Metro, Olaf Koch, heute bei einer Telefonkonferenz zu den Zahlen des ersten Quartals. Der Manager berichtete, die Verkaufsverhandlungen seien "sozusagen abgeschlossen". Es sei geplant, dass die Gremien beider Unternehmen noch am Donnerstag ihre Zustimmung zum ausgehandelten Vertrag geben.

Der Düsseldorfer Handelskonzern Metro will sich künftig ganz auf sein Großhandelsgeschäft konzentrieren und suchte deshalb schon seit geraumer Zeit nach einem Käufer für seine schwächelnde Supermarkt-Sparte. Nach dem Verkauf soll die Supermarktkette mit aktuell rund 34.000 Beschäftigen zerschlagen werden. Zwar wollen die Käufer einen Kern von 50 Real-Märkten für mindestens 24 Monate weiter betreiben. Der größte Teil der Filialen soll jedoch an andere Händler wie Edeka oder Kaufland verkauft werden. Von den neuen Betreibern werde die Zusicherung erwartet, Real-Mitarbeiter weiter zu beschäftigen, sagte Koch. Filialen ohne Zukunftsperspektiven sollen geschlossen werden.   (Mit Material von dpa-AFX)

Trotz des wohl kurz bevorstehenden Verkaufs der Real-Supermärkte dürfte Metro sich nicht so schnell erholen. Einer der jüngsten Wachstumstreiber - Asien - könnte durch die Coronavirus-Krise belastet werden. Auch der beabsichtigte Verkauf des China-Geschäfts könnte deshalb weniger als erhofft einbringen. Auf absehbare Zeit dürfte auch die im MDAX notierte Metro-Aktie keine nennenswerte Sprünge machen. Es bleibt dabei: Anleger sollten dem Treiben von der Seitenlinie aus zuschauen. Auch charttechnisch sieht Metro alles andere als gut aus.

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