Die anhaltende Sommerkorrektur am Aktienmarkt fordert ihren Tribut auch in den Papieren von Meta Platforms. Die Aktie hat ihre Aufwärtstrendlinie aufgegeben und droht nun kräftig zu korrigieren. Ist die Lage so ernst, dass Anleger jetzt verkaufen sollten?
Der anhaltende Renditenanstieg setzt die Märkte weiter unter Druck. Jetzt rächt sich, dass Anleger im bisherigen Jahresverlauf hartnäckig gegen die US-Notenbank und auf eine Zinswende noch in diesem Jahr gewettet haben.
Nach Apple und Tesla fordert der Rücksetzer ein weiteres Opfer. Auch in der Aktie des Social-Media-Konzerns Meta Platforms ist der steile Aufwärtstrend erst einmal Geschichte, denn die seit dem Jahreswechsel gültige Trendlinie wurde aufgegeben:
Eingeleitet wurde der laufende Pullback durch die Widerstandszone um 325 Dollar. In diesem Bereich lag eine aus dem vergangenen Jahr noch zu schließende Kurslücke. Außerdem konnte das Verlaufshoch durch den Relative-Stärke-Index nicht bestätigt werden. Dieser erzielte für höhere Notierungen in der Aktie seit dem Frühsommer keine eigenen Hochs mehr.
Bärische Divergenzen ergaben sich auch im Trendstärkeindikator MACD. Diese entladen sich nun und führten neben der Aufgabe der Aufwärtstrendlinie auch zum Bruch der bei 295 Dollar verlaufenden 50-Tage-Linie. Das Chartbild der Aktie ist damit erkennbar angezählt.
20 Prozent Abwärtspotenzial
Der nächste größere Unterstützungsbereich liegt zwischen 240 und 230 Dollar. Eine Fortsetzung der Korrektur könnte also zu Abgaben von bis zu 20 Prozent führen. Für eine Korrektur dieser Ausdehnung spricht, dass der RSI mit 38 Zählern zwar schwach, aber noch nicht überverkauft notiert.
Im MACD zeichnet sich außerdem eine möglicherweise nachhaltige Trendwende ab, denn der ist nicht nur unter die Signallinie gefallen, sondern notiert ganz knapp auch im negativen Bereich und zeigt damit einen Abwärtstrend an. Mit einem Rebound am Handelstag heute könnte ein solches Signal aber noch einmal verhindert werden.
Angesichts der technischen Schwäche müssen Anleger für den Moment weitere Verluste fürchten. Ebenso wie in der Aktie selbst brauchen auch Bodenbildungen in den technischen Indikatoren Zeit. Solche sind aktuell aber noch nicht abzusehen.
Verkaufen? Einen Augenblick!
Ob Anleger die Schwäche verkaufen sollten, hängt vom Risikoprofil und dem Anlagehorizont ab. Trader sind aktuell gut beraten, Vorsicht walten zu lassen und ihre Positionen nötigenfalls zu verkaufen. Verlusttolerante Langfristinvestoren können die jüngst angelaufene Korrektur aussitzen.
Sollte die Aktie tatsächlich bis 230 Dollar zurücksetzen, wäre sie auf Basis der Gewinnschätzungen für das kommende Jahr mit einem spottbilligen KGV von 14 bewertet und sollte schon deshalb auf Käufer stoßen.
Die Aktie von Meta Platforms ist technisch spürbar angeschlagen und könnte nach dem Trendbruch bis zu 20 Prozent fallen. Wer investiert ist, muss im Hinblick auf einen Verkauf dringend sein Risikoprofil befragen. Anleger, die noch nicht investiert sind, könnten dagegen in Kürze vor einer hervorragenden Einstiegsgelegenheit stehen.