Die Aktie von Daimler stand zuletzt deutlich unter Druck. Auch am heutigen Donnerstag verliert das Papier 0,3 Prozent auf 51,37 Euro und befindet sich damit nur knapp über ihrem jüngst markierten Jahrestief von 50,62 Euro. Auch die Analysten haben zuletzt ihre Kursziele gesenkt, die Einschätzungen blieben abe klar optimistsch.
Das Analysehaus Warburg Research hat das Kursziel für Mercedes-Benz vor den anstehenden Quartalszahlen am 27. Juli von 99 auf 95 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Wie Analyst Marc-Rene Tonn in einer am Donnerstag vorliegenden Studie schrieb, rechnet er mit einem starken zweiten Quartal für den Autobauer – trotz steigender Kostenbelastungen und einem schwächeren Absatz in China. Das Kursziel sinke leicht wegen überarbeiteter Annahmen.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Mercedes-Benz von 93 auf 88 Euro gesenkt, die Aktien aber auf der "Conviction Buy List" belassen. Im zweiten Quartal dürften sich Produktionsstörungen und höhere Rohmaterialpreise bei Mercedes und BMW in niedrigeren Margen bemerkbar gemacht haben, schrieb Analyst George Galliers in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Bei Mercedes reflektierten seine bis 2024 angepassten Schätzungen nun seine neuesten Ansichten. Die Zielsenkung begründete er außerdem mit einem reduzierten Bewertungsmultiplikator.
Die Investmentbank Oddo BHF hat das Kursziel für Mercedes-Benz zuletzt von 85 auf 75 Euro gesenkt, aber ebenfalls die Einstufung auf "Outperform" belassen. Die bevorstehende Berichtssaison werde die Diskussionen um die Aussichten der Autobranche kaum verstummen lassen, schrieb Analyst Michael Foundoukidis in einem am Dienstag vorliegenden Ausblick. Die Aktienbewertungen preisten inzwischen eine schwere Rezession im kommenden Jahr ein. Auch Foundoukidis ist vorsichtig und kappte seine Schätzungen für 2023. Er hält aber den Zeitpunkt für richtig, die unfair abgestraften Favoriten wieder einzusammeln. Er nannte hier Stellantis, Mercedes, Ferrari, Michelin und CIE Automotive.
Auch DER AKTIONÄR bleibt langfristig optimistisch, kurzfristig ist die Aktie jedoch weiterhin angeschlagen. Wichtig wäre zunächst, dass kein neues Jahrestief ausgebildet wird. Ein positives Signal würde der nachhaltige Sprung über den Bereich von 55 Euro und anschließend über den Widerstand bei 60 Euro bringen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.