Mögliche Steuern auf hochpreisige Verbrennermodelle durch die Regierung Chinas drücken aktuell bei den deutschen Automobil-Herstellern auf die Stimmung. Hinzu kommt eine zurückhaltende Kaufbreitschaft bei der chinesischen Bevölkerung im Segment für Luxusautos.
Die Dynamik des Aufschwungs und der Optimismus der Verbraucher sind „in China noch nicht zurückgekehrt“, sagte Mercedes-CEO Ola Källenius per Videoübertragung vor wenigen Tagen auf einer Branchenkonferenz in Bochum. Heißt: Die Marktsituation für Premium- und Luxusmarken im Autosektor bleibt schwierig. Derzeit besteht zudem das Risiko, China könnte auf potenzielle Zölle der EU auf in China hergestellte Elektroautos reagieren und einen höheren Einfuhrzoll auf Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor (>2,5-Liter-Motoren) entscheiden.
Dennoch hat JPMorgan zuletzt die Einstufung für Mercedes-Benz auf "Overweight" mit einem Kursziel von 78 Euro belassen. Zu Wochenbeginn legt die UBS nach. Analyst Patrick Hummel kommt bezüglich des zweiten Quartals und des Gesamtjahrs ermutigt aus einer Roadshow mit dem Finanzchef von Mercedes. Sein Kursziel für die Aktie lautet 90 Euro.
Anleger sollten berücksichtigen, dass Mercedes-Benz - wie viele andere Premium-Hersteller - derzeit vor großen Herausforderungen auf dem chinesischen Markt steht. Es drohe höhere Zölle, die Konkurrenz wird immer stärker. Mit Xiaomi hat der erst Smartphone-Hersteller den Markt für Elektroautos mit einem überaus innovativen Fahrzeug betreten.
CEO Ola Källenius muss in den nächsten Wochen Argumente liefern, wie in den nächsten Quartalen wieder zweistellige Margen eingefahren werden können.
Positiv sind die hohe Dividendenrendite und das Aktienrückkaufprogramm. Die Aktie bleibt eine Halteposition.
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