Die Aktie von Mercedes-Benz hat zuletzt wieder den Weg nach oben eingeschlagen. Rückenwind gab es durch einen vorläufigen Bericht zum Cashflow. JPMorgan sieht für die Aktie deutliches Potenzial nach oben.
Rund zehn Prozent haben die Papiere seit ihrem Januar-Tief zugelegt. Mit dem letzten Anstieg nähert sich der Kurs der Mercedes-Aktie dem Dezember-Hoch von 65,32 Euro.
Rückenwind bekam das Papier durch die letzten News von Mercedes. Der Free Cashflow zog nach vorläufigen Berechnungen im vergangenen Jahr auf 11,3 Milliarden Euro an. Die Entwicklung sei unter anderem auf ein geringeres Betriebskapital zurückzuführen, hieß es vom Unternehmen. Die Entwicklung des freien Mittelzuflusses im Industriegeschäft liege deutlich über der Markterwartung, schrieb Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research in einer Studie. Sein Kursziel lautet 80 Euro.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Mercedes-Benz nach den Eckdaten des Autokonzerns für 2023 auf "Overweight" mit einem Kursziel von 78 Euro belassen. Dank eines niedrigeren Betriebskapitals habe der freie Finanzmittelfluss im Industriegeschäft die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Jose Asumendi.
Laut einem Händler ist diese Entwicklung deshalb erfreulich, weil sie die hohe Dividendenrendite von Mercedes-Benz untermauere.
Im Mai 2023 wurde für das vergangene Geschäftsjahr eine Dividende von 5,20 Euro ausgeschüttet, was auf dem aktuellen Niveau einer etwa achtprozentigen Rendite entspricht.
Weitere Zahlen werden am 22. Februar erwartet, wenn der Autobauer seine Jahreszahlen veröffentlichen will. Hierzu hieß es lediglich, diese seien auf vorläufiger Basis "nicht ad-hoc-publizitätspflichtig" - soll heißen: Die Werte wichen nicht wesentlich von den Erwartungen des Marktes und des Unternehmens ab.
Es bleibt dabei: 2024 wird für die Automobil-Hersteller eine Herausforderung. Mercedes-Benz jedoch ist im Vergleich zu den Massenherstellern wie Volkswagen in einer weitaus komfortableren Ausgangsposition. Denn VW ist im Massenmarkt einer deutlich stärkeren Konkurrenz ausgesetzt. Mercedes-Benz hat gute Karten mit seiner MMA-Plattform - auf der 2025 gefertigt wird. Mit Hilfe der Cell-to-Body-Technologiekönnen können in Zukunft weitere Kosten eingespart werden. Auch der neue CLA sieht vielversprechend aus. Kritikpunkt: Durch den Verzicht auf das untere Segment im Auto-Sektor baut sich Mercedes-Benz Skalennachteile beim Elektroauto auf. Der Rebound läuft. Die Aktie ist auf dem aktuellen Niveau zu günstig.