Die Schweizer Großbank UBS hat Mercedes-Benz auf "Buy" belassen. Die europäischen Fahrzeugbauer hätten ein erwartungsgemäß schwaches erstes Quartal hinter sich, schrieb Analyst Patrick Hummel in einer am Freitag vorliegenden Branchenstudie. Die Zwischenberichte von Stellantis, Porsche AG, Mercedes-Benz und BMW hätten aber selbst die schon gedämpften Erwartungen verfehlt. Damit seien die Sorgen der Anleger für die kommenden Quartale gestiegen. Am deutlichsten seien die Konsensschätzungen für das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) bei Stellantis, Volkswagen und Volvo zurückgegangen. Er selbst sei nun, was die Unternehmensziele und Erwartungen betreffe, bei Mercedes-Benz und Stellantis zuversichtlich. Renault dürfte als einziger Hersteller die Margen steigern, während er in diesem Punkt bei Volkswagen und Volvo skeptisch sei. Mögliche EU-Strafzölle für chinesische Elektroautos wären schlecht für die deutschen Hersteller und würden Renault und Stellantis helfen. Bei den Zulieferern seien die Quartalszahlen meistens besser ausgefallen, und die Unternehmensziele erschienen weniger ambitioniert.
Erst vor wenigen Tagen hat die kanadische Bank RBC ihre Kaufempfehlung für die Mercedes-Aktie bestätigt. Die Profitabilität im Kerngeschäft des Autobauers sei zuletzt wie von ihm erwartet schwach gewesen, schrieb Analyst Tom Narayan in einer Studie. Wichtig sei jedoch die Zuversicht des Managements, den Preismix trotz erhöhter Händlerbestände beibehalten zu können. Narayans Kursziel für die Aktie lautet 90 Euro.
Auf die schwächere Nachfrage nach Elektroautos hat das Mercedes-Management bereits reagiert und die Strategie angepasst.
Die Verkäufe im High-End-Bereich gingen zuletzt deutlich zurück. CEO Ola Källenius muss in den nächsten Wochen Argumente liefern, wie in den nächsten Quartalen wieder zweistellige Margen eingefahren werden können.
Positiv sind die hohe Dividendenrendite und das Aktienrückkaufprogramm. Die Aktie bleibt eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.