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Mercedes-Benz steht derzeit vor großen Herausforderungen. Nachdem das Unternehmen in den vergangenen Jahren mit hohen Umsatzrenditen und großzügigen Dividenden glänzen konnte, sorgte jüngst eine Gewinnwarnung für Aufregung. Die sinkenden Umsatzzahlen und die Reaktion des Managements, insbesondere von Konzernchef Ola Källenius, stoßen nun auf heftige Kritik.
Moritz Kronenberger, Portfoliomanager bei Union Investment, fand im Handelsblatt deutliche Worte für die aktuelle Situation bei Mercedes-Benz und sprach von einem "Desaster". Er warf dem Management vor, nicht ausreichend auf die sinkende Nachfrage vorbereitet zu sein. Vor allem die Dividendenpolitik sieht er in Gefahr. Laut Kronenberger könnte das Aktienrückkaufprogramm auslaufen und die Dividende gesenkt werden, was die Anleger verunsichern könnte.
Um die Situation zu entschärfen, erwägt Mercedes, die Ausschüttungsquote von 40 auf 50 Prozent des Gewinns zu erhöhen. Damit soll die Dividende trotz sinkender Gewinne stabil gehalten werden. Zudem steht ein möglicher Verkauf von Daimler-Truck-Aktien zur Finanzierung einer Sonderdividende im Raum. Gleichzeitig plant das Unternehmen ein neues Sparprogramm, um die Kosten zu senken und auf die schwächelnde Nachfrage zu reagieren.
Vor allem das Geschäft mit Elektroautos bereitet Mercedes Sorgen. Die Verkaufszahlen der EQ-Modelle bleiben vor allem in China weit hinter den Erwartungen zurück. Auch der Anteil vollelektrischer Fahrzeuge am Gesamtabsatz ist rückläufig, was die Transformationspläne von Konzernchef Källenius zusätzlich erschwert. Die Verkaufszahlen in diesem Segment fielen im zweiten Quartal um 31 Prozent auf 42.500 Einheiten.
Trotz der Herausforderungen gibt es auch optimistische Stimmen. Simon Jäger, Fondsmanager beim Vermögensverwalter Flossbach von Storch betont: „Wenn Mercedes-Benz es schafft, auch unter widrigen Marktbedingungen eine operative Umsatzrendite von mehr als fünf Prozent zu erzielen, wäre das gut.“
Kronenbergers Aussagen sind nichts neues. Die Probleme sind bereits seit längerem bekannt und dürften daher weitgehend eingepreist sein. Entscheidend werden nun die Q3-Zahlen am Freitagmorgen sein. Anleger bleiben an Bord.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.
