Die Aktie von Mercedes-Benz hat im März eine Erholung vollzogen und schaffte den Sprung zurück an die wichtige 200-Tage-Linie. Der Titel konnte dieses Level aber nicht halten und prallte am GD200 nach unten ab. Steigende Rohstoffpreise und die gestörte Lieferkette belasten weiterhin. Die neusten Bewertungen der Top-Analysten sehen aber weiterhin viel Potenzial.
Die Privatbank Berenberg hat Mercedes-Benz auf "Buy" mit einem Kursziel von 90 Euro belassen. Die Halbleiterknappheit werde voraussichtlich bis 2023 andauern, schrieb Analystin Tammy Qiu in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie. Zugleich seien innerhalb der Chipbranche weitere Kapazitätserweiterungen für 2023/24 geplant, die Kundenaufträge seien stabil und die Lagerbestände stabilisierten sich nach dem Rückgang im vergangenen Jahr. Die Mercedes-Benz-Aktie gefalle ihm, da der Konzern weniger als andere Autobauer auf eine Erholung der Volumina angewiesen sei, um seine Margen zu schützen.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Mercedes-Benz von 102 auf 87 Euro gesenkt, aber die Aktie auf der "Conviction Buy List" belassen. Die Aktien der europäischen Autobauer und -zulieferer schienen für 2022 eine größere Marktkorrektur bereits einzupreisen, schrieb Analyst George Galliers in einer am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie. Mit seinen gesenkten operativen Ergebnisschätzungen (Ebit) trage er den Geschäftszahlen für das vergangene Jahr, einer geringeren Produktion 2022/23 und den anhaltenden Lieferkettenproblemen Rechnung. Titel wie Mercedes-Benz erschienen indes selbst auf Basis seines Stress-Szenarios nicht teuer.
Mercedes-Benz hat zudem als einziger großer Autobauer in der EU das Kunststück gemeistert, bei den Neuzulassungen im Februar eine leichte Steigerung zu schaffen. Alle anderen verzeichneten zum Teil zweistellige Rückläufe.
Trotz der Lieferengpässe sehen die Analysten weiterhin viel Luft nach oben bei der Mercedes-Benz-Aktie. Nach der scharfen Korrektur im Februar sind die Bullen im März zurück und hievten den Kurs bis an den GD200 bei rund 66 Euro. Der aktuelle Rücksetzer ist bisher nicht besorgniserregend. Solange die massive Support-Zone im Bereich bei 55 Euro standhaft bleibt, ist auch weiterhin der mittelfristige Aufwärtstrend intakt.
Mit Material von dpa-AFX
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