Mercedes-Benz hat die Erwartungen nicht erfüllt. Der Umsatz ging im ersten Quartal um 4,4 Prozent auf 35,9 Milliarden Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sackte sogar um knapp 30 Prozent auf 3,86 Milliarden Euro ab. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Umsatz von 35,8 Milliarden Euro bei einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 3,71 Milliarden Euro gerechnet. Dennoch sehen viele Experten für die Aktie Potenzial nach oben.
In der wichtigen PKW-Sparte rutschte die um Sondereffekte bereinigte operative Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern im ersten Quartal auf 9,0 Prozent überraschend deutlich ab. Damit hätten die Stuttgarter die Erwartungen etwas verfehlt, schrieb UBS-Analyst Patrick Hummel in einer Studie. Die Kommentare zum Gesamtjahr wären allerdings beruhigend ausgefallen. Demnach hielt der UBS-Analyst an seiner Kaufempfehlung für die Mercedes-Aktie mit einem Kursziel von 90 Euro fest.
Goldman Sachs legte sogar noch eine Schippe drauf. Analyst George Galliers traut der Aktie sogar 97 Euro zu.
Mercedes-Benz ist wegen Problemen in den Lieferketten und Modellwechseln schwächer ins Jahr gestartet als erwartet. Das Management beruhigte allerdings bei der Vorlage der Zahlen Anleger und analysten indem die Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt wurden. Ab dem 2. Quartal dürften die Lieferengpässe nachlassen, und es dürfte eine Verbesserung der Volumina und des Ergebnisses eintreten. Für CEO Ola Källenius & Co gilt es, das Produktportfolio und die Strategie anzupassen. Luxus pur scheint nicht zu fruchten. Die Verkäufe im High-End-Bereich gingen deutlich zurück.
Auf die schwächere Nachfrage nach Elektroautos hat das Mercedes-Management bereits reagiert und die Strategie in den USA angepasst. Positiv sind die hohe Dividendenrendite und das Aktienrückkaufprogramm. Die Aktie ist und bleibt eine Halteposition.