Dass in den USA immer mehr Menschen ihren kostenpflichtigen Kabelanschluss kündigen oder gar nicht erst entsprechende Verträge abschließen, ist ein bekanntes Phänomen. Im Gegenzug boomen alternative Unterhaltungsangebote via Internet. Laut einer aktuellen Studie gibt es in den USA inzwischen erstmals mehr Netflix- als Kabel-Abonnenten.
Wie aus einer Studie der Leichtman Research Group hervorgeht, haben die großen US-Pay-TV-Anbieter, die rund 95 Prozent des Marktes abdecken, im ersten Quartal 2017 insgesamt rund 410.000 Abonnenten verloren. Alleine die Zahl der kostenpflichtigen Kabel-Abonnenten ist dabei um 115.000 auf insgesamt rund 48,61 Millionen zurückgegangen.
Im selben Zeitraum hat der Streaming-Dienst Netflix in den USA einen Zuwachs von 1,42 Millionen Nutzern auf insgesamt 50,85 Millionen Abonnenten gemeldet. Damit gab es im ersten Quartal erstmals mehr Netflix-Abonnenten als Kabel-TV-Seher. Für Netflix ist es ein weiterer Meilenstein, nachdem erst vor wenigen Wochen die Marke von weltweit 100 Millionen Abonnenten geknackt hatte.
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Allerdings gibt es auch Lichtblicke für die Anbieter klassischer TV-Programme. So ist die Zahl der Abonnenten von internet-basierten Pay-TV-Paketen wie Sling TV oder DirecTV Now im ersten Quartal um 350.000 auf 1,72 Millionen gestiegen. Zudem steigt der Anteil derer, die sowohl Streaming-Dienste, als auch klassisches Kabelfernsehen empfangen. Die Leichtman-Analysten verweisen schließlich darauf, dass die Pay-TV-Anbieter zuletzt weniger offensiv um Neukunden geworben hätten.
Rücksetzer zum Einstieg nutzen
Mit einer bearishen Studie hat die US-Investmentbank Goldman Sachs am vergangenen Freitag die Angst vor dem Platzen einer Tech-Blase geschürt und damit eine regelrechte Verkaufswelle losgetreten. Dem konnte sich auch die Netflix-Aktie nicht entziehen – innerhalb von zwei Tagen ging es in der Spitze um rund zehn Prozent bergab.
Im Bereich der 150-Dollar-Marke hat der Kurs jedoch schnell eine Unterstützung gefunden und zu Wochenmitte bereits wieder moderate Gewinne verbucht. Wichtige Chartmarken wie der langfristige Aufwärtstrend oder die 200-Tage-Linie wurden nicht verletzt. Da sich auch an der fundamentalen Lage bei Netflix nichts geändert hat, können Neueinsteiger den Rücksetzer zum Kauf nutzen. Investierte Anleger bleiben dabei und setzen auf eine dynamische Gegenbewegung.