Mega-Milliarden-Deal: Mars kauft Kellogg's

Es dürfte die mit Abstand größte Übernahme des US-Süßwaren-Riesen werden: Der Schokoriegel- und Tierfutter-Konzern Mars will den großen, im S&P 500 gelisteten Pringles- und Kellogg's-Flocken-Hersteller Kellanova für rund 36 Milliarden Dollar übernehmen. Die Aktie der ehemaligen Kellogg Company springt auf ein neues 7-Jahres-Hoch.

Der US-Nahrungsmittelkonzern Mars will den Pringles-Hersteller Kellanova übernehmen. Mars will 83,50 US-Dollar je Aktie zahlen, die Transaktion habe damit inklusive Schulden ein Volumen von nahezu 36 Milliarden Dollar, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch vor US-Börsenstart mit. 

Es ist eine der größten Übernahmen in diesem Jahr, für den Familien-Konzern Mars sogar größer als der 23 Milliarden schwere Wrigley-Kauf im Jahr 2008, und bringt zwei bedeutende Nahrungsmittel-Konzerne zusammen.

Durch den Deal würden beliebte Marken wie M&Ms, Twix, Bounty, Milky Way von Mars sowie das Snack-Portfolio von Kellanova mit Pringels, Pop-Tarts, Cheez-It, Rice Krispies und Eggo-Tiefkühlwaffeln unter einem Dach vereint. Mars ist auch einer der weltweit größten Tiernahrungs-Hersteller mit Marken wie Whiskas, Pedigree, Frolic oder Sheba.

Kartellexperten gehen nicht davon aus, dass die Übernahme auf größere kartellrechtliche Hindernisse stößt, da sich die Produktangebote der beiden Unternehmen nur geringfügig überlappen.

Das Geschäft mit verpackten Nahrungsmitteln sieht sich sinkenden Volumen sowie einem sich abschwächenden Wachstum durch eine abflauende Nachfrage ausgesetzt. Unternehmen versuchen, mit neuen Produkten und dem Einstieg in neue Märkte gegenzusteuern, nachdem Verbraucher sich wegen Preiserhöhungen vermehrt zurückhalten.

Die Übernahme von Kellanova erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem das Umsatzwachstum bei US-Nahrungsmittel-Herstellern wie Kraft Heinz, Mondelez oder Hershey einen Dämpfer erlitten hat. Denn Kunden mit knappem Budget suchen in Zeiten hoher Inflation nach günstigeren Alternativen zu den teureren Markenprodukten. Dies hat zu einer Konsolidierung bei den Anbietern verpackter Lebensmittel geführt, da die Unternehmen nach Größe streben, um die Auswirkungen von Preissteigerungen und der Nachfrage nach Abnehmprodukten zu bewältigen.

Kellanova ist derweil besser als die Konkurrenz gefahren und hat zuletzt eine Reihe von guten Zahlen vorgelegt, seitdem das Unternehmen sein Cerealien-Geschäft WK Kellogg Ende vergangenen Jahres abgespalten hat. Kellanova hat seine Wurzeln im Geschäft mit salzigen Snacks. Das Unternehmen mit Sitz in Battle Creek, im US-Bundesstaat Michigan, verkauft zudem die Frühstücks-Flocken außerhalb Nordamerikas. WK Kellogg behielt das nordamerikanische Geschäft mit Kellogg's Cerealien, dem ursprünglichen Mutterkonzern.

Für die in privater Hand liegende Mars – die Nachfahren von Franklin Clarence Mars gehören zu den reichsten Familen der Welt – würde die Übernahme eine sinkende Abhängigkeit vom stark schokoladenlastigen Geschäft bedeuten, ein Vorteil insbesondere mit Blick auf die auf Rekordhöhen gestiegenen Kakao-Preise in diesem Jahr.

Die Aktie von Kellanova steigt in den USA vorbörslich um rund acht Prozent und überschreitet erstmals seit Sommer 2016 die 80-Dollar-Marke. Bereits in den vergangenen Tagen war der Kurs nach starken Geschäftszahlen angesprungen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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