+++ Die 50 besten Werte aus über 16.500 Titeln +++
Foto: Börsenmedien AG
07.02.2019 Börsen. Briefing.

Mega-Bankenfusion: Aktien heben ab – Blaupause für Deutsche Bank und Commerzbank?

-%
Deutsche Bank

In den USA kommt es zur ersten großen Banken-Fusion seit Ausbruch der Finanzkrise. SunTrust Banks und BB&T suchen den Schulterschluss in einem 66 Milliarden US-Dollar Aktien-Deal und steigen gemeinsam in die oberste Liga auf. Die neue Bank wird höher bewertet als BNP Paribas, und höher als Barclays und Deutsche Bank zusammengenommen. Aktionäre reagieren begeistert. Ist das der Startschuss für die überfällige Konsolidierung auch in Deutschland und Europa?

Während in Deutschland weiterhin über einen Zusammenschluss von Deutsche Bank und Commerzbank diskutiert wird, sind die Amerikaner einen Schritt weiter. SunTrust Banks und BB&T suchen den Schulterschluss und wollen zu einem Institut von nationaler Bedeutung verschmelzen. Die 66 Milliarden US-Dollar schwere Transaktion basiert auf einem Aktien-Deal. SunTrust-Aktionäre erhalten 1,295 BB&T-Anteile für jede SunTrust-Aktie, die sie bisher besitzen. Die BB&T-Eigner werden in der Folge rund 57 Prozent an dem neuen Institut halten.

Dieser Zusammenschluss ist die erste große Bankenfusion in den USA seit Ausbruch der Finanzkrise. „Das ist ein echter Zusammenschluss unter Gleichen, der das Beste beider Unternehmen kombiniert und so das führende Finanzinstitut der Zukunft schafft“, so Kelly King, CEO von BT&T. Die Aktien beider Banken legen als Reaktion auf die Ankündigung im vorbörslichen Handel in New York zu. SunTrust verteuern sich um 9 Prozent. BB&T-Anteile schnellen immerhin um sechs Prozent in die Höhe. So sieht ein Deal aus, der funktioniert, weil er Sinn macht. 

In Deutschland hingegen geraten die beiden Großbanken Deutsche Bank und Commerzbank zunehmend unter Druck – von wenig verbliebener Zeit ist die Rede. In Berlin soll ein Zusammenschluss forciert werden. Einzig bei den Beteiligten selbst und deren Aktionären stößt der Gedanke nicht auf Gegenliebe. Zuletzt hatten sich zwei Aufsichtsräte der Deutschen Bank gegen einen Zusammenschluss ausgesprochen. Auch Vertreter der Kapitalseite äußerten Bedenken. Die Spekulationen reichen bis hin zu einer Art Artenschutz für die Deutsche Bank, sollte sie ihre Probleme nicht selbst lösen können.

Hinzu kommt: Neben der Commerzbank gibt es für die Deutsche Bank (auch im europäischen Markt) keine Alternativen. Und je tiefer die Aktie fällt, desto düsterer werden auch die Aussichten. Eine Fusion mit einem anderen europäischen Institut kommt nicht in Frage, weil es niemanden gibt, dem die Deutsche Bank auf Augenhöhe begegnen könnte.

So zeigt die Fusion in den USA nur auf, wie es funktionieren kann. Nicht aber, dass es in Deutschland funktionieren wird. Beobachter sehen eine Konsolidierung des deutschen wie europäischen Bankensektors als überfällig an. Dass ausgerechnet die deutschen Banken dabei eine tragende Rolle einnehmen könnten, ist angesichts der niedrigen Bewertung infolge der weiter sinkenden Aktienkurse eher unwahrscheinlich.

| Auf dem Laufenden bleiben | Täglich. Kostenfrei. Unverbindlich. |

Bleiben Sie über die Entwicklung bei Wirecard, Infineon, der Deutschen Bank und anderen spannenden Unternehmen auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den neuen täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Wenn Sie sich bisher noch nicht registriert haben, besuchen Sie jetzt www.boersenbriefing.de und bestellen Sie kostenfrei und unverbindlich das Börsen.Briefing. Oder nutzen Sie einfach das nachstehende Formular. Schon am nächsten Börsentag erhalten Sie die erste Ausgabe des Börsen.Briefing. kostenfrei in Ihr E-Mail-Postfach zugestellt.

Der Newsletter ist unverbindlich und kostenlos. Zum Abbestellen reicht ein Klick auf den Abmelde-Link am Ende des Newsletters.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Deutsche Bank - €
Commerzbank - €
COMMERZBK SPONS.ADR - €

Buchtipp: Kapitalismus und Marktwirtschaft

In diesem bahnbrechenden Buch bietet Jonathan McMillan eine neue Perspektive auf unser Wirtschaftssystem. Er zeigt, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht das Gleiche sind, und deckt dabei einen grundlegenden Fehler in unserer Finanzarchitektur auf. Das hat handfeste Konsequenzen – gerade für Europa.

McMillan stellt die Probleme der Eurozone in einen größeren historischen Zusammenhang und entwickelt einen radikalen, aber durchdachten Reformvorschlag. Dabei wird klar: Wer eine freie und demokratische Gesellschaft im 21. Jahrhundert bewahren will, kommt an einer neuen Wirtschaftsordnung nicht vorbei.

Kapitalismus und Marktwirtschaft

Autoren: McMillan, Jonathan
Seitenanzahl: 208
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-943-2

Jetzt sichern Jetzt sichern