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Medigene nach der Prognose-Anhebung – wie geht es jetzt weiter?

Medigene nach der Prognose-Anhebung – wie geht es jetzt weiter?
Foto: Börsenmedien AG
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Marion Schlegel 06.12.2017 Marion Schlegel

In die Aktie von Medigene ist am Dienstag erneut Schwung gekommen. Grund war die Bekanntgabe des Verkaufs der US-Rechte für das Medikament Veregen – eine Salbe zur Behandlung von Genitalwarzen – an Fougera Pharmaceutials sowie die damit verbundene Prognose-Erhöhung für das laufende Geschäftsjahr.

Fougera ist die Dermatologie-Geschäftseinheit von Sandoz US und Teil der Novartis Gruppe. Damit veräußert Medigene zu wesentlichen Teilen das letzte Produkt aus ihrer früheren Pipeline. Diese stammt aus der Zeit vor der Fokussierung des Unternehmens auf die klinische Entwicklung von Immuntherapien. Fougera ist bereits Medigenes Marketing- und Vertriebspartner für Veregen in den USA und erwirbt nun die US-Vermögenswerte für das Medikament einschließlich der Patente, der Lizenzen, des Know-hows sowie des Markennamens. Medigene bleibt Eigentümer des pharmazeutischen Wirkstoffs (API) für das Produkt und wird exklusiver Lieferant des API an Fougera.

Dr. Thomas Taapken, Finanzvorstand von Medigene, zu dem Verkauf: „Seitdem wir uns auf unsere Forschungs- und Entwicklungspipeline für Immuntherapien fokussiert haben, ist Veregen nicht mehr Teil von Medigenes Kerngeschäft. Mit dem Verkauf der US-Rechte für dieses Produkt an unseren bewährten Vermarktungspartner können wir Medigenes Wandel zu einem reinen Immunonkologie-Unternehmen im Wesentlichen abschließen."

In den ersten neun Monaten 2017 betrug Medigenes Umsatz von Veregen insgesamt 1,8 Millionen Euro, bestehend aus Umsatzbeteiligungen, Produktverkäufen und Meilensteinzahlungen der Vertriebspartner. In den vorangegangenen Jahren wurden durchschnittlich über 50 Prozent dieses Umsatzes in den USA erwirtschaftet. In Folge des Verkaufs der US-Rechte hebt Medigene die Finanzprognose für das Gesamtjahr 2017 an: Das Unternehmen erwartet nun Umsätze in Höhe von 10,5 bis 11,5 Millionen Euro anstelle der bisher prognostizierten 8 bis 10 Millionen Euro sowie einen EBITDA-Verlust von 14 bis 15 Millionen Euro anstatt 16 bis 18 Millionen Euro.. Diese Prognose enthält keine künftigen Meilensteinzahlungen aus der bestehenden Forschungs- und Entwicklungspartnerschaft mit bluebird bio oder Zahlungen aus potenziellen neuen Partnerschaften.

Die Aktie von Medigene hat sich nach dieser Meldung über der 200-Tage-Linie weiter festigen können. Wichtig ist, dass diese Unterstützung nachhaltig verteidigt werden kann. News aus der Bluebird-Partnerschaft könnten weiteren Schwung in die Aktie bringen. Noch werden Anleger hier aber auf die Geduldsprobe gestellt. Demnächst nimmt Medigene zudem auf einigen Investoren- und Wissenschaftskonferenzen teil: vom 9. bis 12. Dezember am ASH-Meeting in Atlanta und am 13. Dezember an der Guggenheim's 5th Annual Boston Healthcare Conference in Boston. Langfristig bleibt die Aktie ein spekulatives, aber hochinteressantes Investment.

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