Die Biotechgesellschaft hat am Donnerstag die Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Zwar verringerte sich der Umsatz um rund ein Drittel auf 2,6 Millionen Euro und verdoppelte sich der Verlust auf 3,7 Millionen Euro, bei einem Biotech-Unternehmen in diesem Stadium ist dies aber nicht ungewöhnlich. Interessant war der Zusatz in der Meldung: „Nicht enthalten in der Prognose sind künftige Meilensteinzahlungen aus der bestehenden Partnerschaft mit bluebird oder Umsätze aus potenziellen neuen Transaktionen.“ Insofern kann man davon ausgehen, dass hier im weiteren Jahresverlauf noch etwas zu erwarten ist.
Zusammen mit den Zahlen meldete Medigene, dass der bisherige für das operative Geschäft zuständige Vorstand Dave Lemus das Management verlässt und zukünftig Aufsichtsrat und Vorstand beraten wird. Begründet wurde dieser Wechsel von Medigene nicht.
Die Analysten von Independent Research kommentieren den Quartalsbericht von Medigene: „Das Zahlenwerk für das erste Quartal 2017 blieb insgesamt ohne größere Überraschungen. Umsatzseitig profitierte Medigene von der bluebird bio-Partnerschaft, während ergebnisseitig erwartungsgemäß höhere F&E-Ausgaben belasteten. Der Ausblick für 2017 wurde bestätigt. Die strategische Partnerschaft mit bluebird bio zeigt unseres Erachtens das große Potenzial und bietet zudem signifikante finanzielle Ressourcen. Anfang Mai hatte Medigene darüber hinaus im Rahmen einer Kapitalerhöhung problemlos 21 Millionen Euro erlöst. Dies bietet dem Unternehmen zusätzliche Flexibilität bei der Entwicklung der einen Immuntherapien.“ Independent Research sieht ein Potenzial für die Aktie bis auf 12 Euro. DER AKTIONÄR beurteilt die Entwicklungen bei Medigene allerdings deutlich positiver. Selbst eine Verdopplung in den kommenden Monaten ist möglich. Kurzfristig ist wichtig, dass die 200-Tage-Linie verteidigt werden kann. Allerdings eignet sich der Wert weiterhin nur für risikobereite Anleger.