Die Aktien von Axel Springer fliegen aus dem MDAX und werden am 29. August durch Cancom ersetzt. DER AKTIONÄR verrät, weshalb der Medienkonzern seinen Indexplatz räumen muss und warum sich Cancom-Anleger wahrscheinlich auf Überrenditen freuen können.
Hintergrund für die Indexanpassung ist die erfolgreiche Übernahmeofferte des Finanzinvestors KKR für Springer. Diesem wurden 42,5 Prozent der im freien Handel befindlichen Aktien des Medienunternehmens angeboten. Zudem hatte er weitere 1,04 Prozent gekauft.
Damit ist der Streubesitz deutlich unter zehn Prozent gesunken – zu gering, um Punkt 4.1.1.1 des Regelwerks „Guide to the DAX Equity Indices“ zu entsprechen. Friede Springer und Matthias Döpfner halten ihrerseits zusammen 45,4 Prozent am Unternehmen. Die beiden Enkel Axel Sven und Ariane Melanie Springer hatten bislang zusammen 9,8 Prozent, geben im Rahmen der Transaktion aber 3,7 Prozent ab.
Welche Auswirkungen hat die Indexanpassung
Dirk Schmitt und Franziska Ziemer von der Universität Würzburg haben in einer Studie festgestellt, dass es im Rahmen von Indexanpassungen zu deutlichen Überrenditen kommt. Dabei seien die Überrenditen der neuaufgenommenen Aktien bereits im Vorfeld der Ankündigung feststellbar, da die Indexkriterien öffentlich verfügbar seien. Am Tag der Ankündigung, dass ein Titel in den MDAX aufgenommen wird (wie bei Cancom am Montagabend geschehen), reagiere der Aktienkurs am folgenden Tag mit einer signifikanten Überrendite von durchschnittlich 1,75%.
Laut Schmitt und Ziemer ist dies allerdings nur der kleinste Teil des Kurseffekts. Schon während der 90 Tage vor der Ankündigung sei eine beachtliche kumulierte Überrendite von 15,02% zu beobachten. Die Überrendite könne auf zusätzlichen Preisdruck zurückgeführt werden, der durch Zukäufe von Fondsmanager, die sich am MDAX orientieren, hervorgerufen werde.
Anleger, die der Empfehlung des AKTIONÄR aus Ausgabe 16/19 gefolgt sind, können von dieser Überrendite profitieren. DER AKTIONÄR rät: Dabeibleiben!