McDonald’s hat Starbucks nach einem Jahrzehnt von der Spitze verdrängt und sich als wertvollste Restaurantmarke der Welt positioniert. Lange Zeit dominierte der Kaffee-Riese die Szene, doch nun hat der Burger-Gigant die Führung übernommen – und das nicht ohne Grund. Ein aktueller Bericht der Beratungsfirma Brand Finance zeigt, wie unterschiedlich die Entwicklungen der beiden Konzerne in den vergangenen Monaten verlaufen sind.
McDonald’s hat in den letzten Jahren bewiesen, dass es sich an veränderte Marktbedingungen anpassen kann. Der Konzern verzeichnete ein deutliches Wachstum seines Markenwerts, der zwischen 2024 und 2025 um 7 Prozent auf 40,5 Milliarden Dollar stieg. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr: Trotz Rückschlägen wie einem E.-coli-Ausbruch Ende vergangenen Jahres, der das Unternehmen zu einem 100-Millionen-Dollar-Wiederherstellungsplan zwang, hat McDonald’s durch eine Marketingoffensive und kluge Produktinnovationen den Umsatz weiter in die Höhe getrieben.
Zu den Highlights zählen die Einführung des McCrispy und des Chicken Big Mac sowie der Relaunch beliebter Klassiker wie dem Shamrock Shake. Auch Promotions wie das 5-Dollar-Menü oder die Sammeltassen, die auf eBay teilweise für bis zu 100 Dollar gehandelt werden, haben die Kundschaft zurück in die Filialen gelockt. Zudem hat McDonald’s seine Struktur optimiert und das Team in drei Abteilungen – Rindfleisch, Hähnchen und Getränke – neu organisiert, um gezielt Marktanteile auszubauen.
Während McDonald’s aufblüht, kämpft Starbucks mit einem historischen Rückschlag. Der Markenwert des Kaffeehauses fiel im vergangenen Jahr um satte 36 Prozent auf 38,8 Milliarden Dollar. Besonders in den Schlüsselmärkten USA und China verliert das Unternehmen an Boden. Laut Brand Finance haben sinkende Werte in Bereichen wie „Ruf“ und „Weiterempfehlung“ zu einem Vertrauensverlust bei den Kunden geführt. Die Folge: rückläufige Umsätze über vier Quartale hinweg.
Unter der neuen Führung von CEO Brian Niccol versucht Starbucks, die Talfahrt zu stoppen. Mit der „Back to Starbucks“-Strategie setzt das Unternehmen auf eine Rückbesinnung zu seinen Wurzeln. Das Menü wurde um 30 Prozent gestrafft, 13 Getränke gestrichen und die Zubereitungszeit für Kaffee auf unter vier Minuten verkürzt. Zusätzliche Maßnahmen wie der Wegfall von Aufpreisen für pflanzliche Milchalternativen und die Rückkehr von TV-Werbung sollen die Kunden zurückgewinnen.
Niccol zeigt sich kompromisslos: Anfang März richtete er eine klare Botschaft an die Belegschaft und forderte mehr Einsatz, nachdem 1.100 Stellen abgebaut wurden. Ob diese harte Linie Früchte trägt, bleibt abzuwarten. Starbucks steht vor der Herausforderung, das Vertrauen der Kundschaft zurückzugewinnen und gleichzeitig in einem hart umkämpften Markt relevant zu bleiben.
McDonald’s zeigt, wie Innovation und Flexibilität zum Erfolg führen können, während Starbucks vor der Aufgabe steht, seine Marke neu zu erfinden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Kaffeegigant die Kurve kriegt oder McDonald’s seinen Vorsprung weiter ausbaut. Sowohl Starbucks als auch McDonalds sind laufende Empfehlungen des AKTIONÄR. Anleger bleiben bei beiden weiter an Bord.