Corona hat viele Branchen in die Knie gezwungen, auch die Gastronomie. Weltweit sind Restaurants und Cafés geschlossen, um zu vermeiden, dass sich die Menschen zu nah kommen und mit dem Virus anstecken. Die McDonald’s-Aktie hat 25 Prozent verloren. Für einen antizyklischen Kauf gibt es sehr gute Gründe.
1. Gegessen wird immer, auch in Zeiten von Corona: Bestellt wird nun eben am Drive-in-Schalter oder es wird per App geordert. Drive-in-Schalter sind schon lange ein Umsatztreiber für die Branche im Allgemeinen und für McDonald’s im Speziellen. Laut NPD Group nutzen 57 Prozent der amerikanischen Fast-Food-Kunden den Drive-in-Service. Das QSR-Magazin berichtet, dass McDonald’s 65 Prozent seiner US-Erlöse am Autoschalter einfährt.
Sobald die Krise vorbei ist und zunehmend Normalität einkehrt, werden sich die Menschen nach all den Entbehrungen in der Isolation zunächst den kleinen Alltagsluxus gönnen. Das dürfte für viele zum Beispiel ein Besuch bei der nächsten McDonald’s-Filiale sein. Bei Umsatz und Gewinn sollte der Konzern somit schnell wieder das Vorkrisenniveau erreichen.
2. Konkurrenz in der Krise: Zunächst hat es Vapiano erwischt, dann musste Maredo Insolvenz anmelden. Dabei dauert der Shut-down gerade erst einmal zwei Wochen. Man muss kein Schwarzmaler sein, um zu befürchten: Weitere Restaurants und Restaurantketten könnten Corona zum Opfer fallen.
McDonald’s indes verfügt über ein riesiges, globales Franchise-System, ist hochprofitabel und besitzt außerdem eine der wertvollsten Marken der Welt. Der Konzern ist ein Aushängeschild der US-Wirtschaft und würde vom amerikanischen Staat, sollte es wirklich zum Äußersten kommen, aufgefangen werden. Doch dass sich die Lage derart zuspitzt, ist unwahrscheinlich.
3. Verlässlicher Dividendenzahler: McDonald’s-CEO Chris Kempczinski hat vor Kurzem das Aktienrückkaufprogramm über 15 Milliarden Dollar auf Eis gelegt. Die Dividende will das Unternehmen aber nicht antasten. Die Anleger kassieren also weiterhin vierteljährlich 1,25 Dollar je Aktie. Aktuelle Dividendenrendite: 3,1 Prozent.
4. Technische Innovationen: McDonald’s hat in den vergangenen Jahren viel Geld in Automatisierung und Robotik gesteckt. 2019 kaufte Big M für 300 Millionen Dollar das US-Unternehmen Dynamic Yield, mit dessen Technik McDonald’s seine Drive-in-Schalter umrüstet.
Die Kunden erhalten an den Terminals Vorschläge, die zum Beispiel vom Wetter abhängig sind. Ist es kalt und regnerisch, soll das System von Dynamic Yield etwa Kaffee vorschlagen, an heißen Tagen indes Kaltgetränke oder McFlurrie-Eis. Zudem orientiert sich das intelligente Systeme an der Tageszeit und an regionalen Vorlieben.
Ziel des Managements: McDonald’s soll immer mehr zu einem Digital-Unternehmen mutieren, das die Zahl der Angestellten deutlich reduzieren kann. Die Filiale der Zukunft könnte mit zwei oder drei Angestellten auskommen – den Rest der Arbeit erledigen intelligente Bestelltafeln und Küchenroboter, die Burger auf den Punkt genau zubereiten und Pommes in Tüten abfüllen.
5. Günstige Bewertung: Nach dem Crash kommt McDonald’s auf ein 2020er-KGV von 19 und für 2021 auf 18, was historisch günstig ist. Die EBITDA-Marge ist dank Automatisierung und Digitalisierung auf 50 Prozent gestiegen – ein Wert, von dem die meisten Unternehmen nur träumen können.
McDonald’s mag zwar kurzfristig wegen der Krise leiden, doch DER AKTIONÄR ist sich sicher: Big M wird gestärkt aus den Turbulenzen hervorgehen. Wie krisenresistent der Konzern ist, hat er schon oft bewiesen: Man erinnere sich nur an die BSE-Krise, als viele Menschen kein Rindfleisch mehr essen wollten. Fazit: Die Aktie ist eine antizyklische Kaufchance für Langfrist-Anleger.