Der Hype um die Börsenmäntel hat in den USA im April massiv nachgelassen. Die Zahl der SPAC-IPOs fiel auf einen Bruchteil des Vormonats. Auslöser ist die Sorge vor regulatorischen Neuerungen, die die Shooting-Stars der letzten Monate unattraktiver machen würde. Auch das Interesse der Privatanleger ebbte zuletzt ab.
Im ersten Quartal 2021 brannten die Mantelgesellschaften ein wahres Feuerwerk ab. Insgesamt gingen 292 SPACs in den USA an die Börse und sammelten dabei fast 89 Milliarden Dollar ein. Damit floss alleine von Januar bis März mehr Kapital in SPACs als komplett 2020 – und das war bereits in Rekordjahr.
Die US-Finanzaufsicht könnte die Party nun beenden. Eine von der SEC vorgeschlagene neue Bilanzierungsrichtlinie sieht vor, dass die Gesellschaften die SPAC-Optionsscheine jedes Quartal neu berechnen und bewerten müssten.
Dies würde für geplante wie bestehende SPACs gelten und wäre mit einem erheblichen Mehraufwand an Zeit und Geld verbunden.
Die regulatorische Neuerung schlägt sich auch direkt auf die Zahl der neuen SPACs nieder. Nachdem im März noch die Rekordzahl von 109 Mantelgesellschaften in den USA an die Börse ging, waren es im April nur noch zehn.
Gleichzeitig haben die Privatanleger deutlich weniger in SPACs investiert als noch zu Beginn des Jahres. Damals haben laut der Bank of America Retail-Investoren jede Woche Anteile an Mantelgesellschaften in Höhe von 120 Millionen Dollar gekauft. Im April war es nur mehr ein einstelliger Millionenbetrag.
Da die möglichen Änderungen nur die Betreiber der SPACs betreffen, können spekulativ orientierte Anleger nach wie vor durchaus einen Blick auf die Blankoscheck-Unternehmen werfen.