Großaktionär Cevian verlangt einem Pressebericht zufolge einen Komplettverkauf der Aufzugsparte des Industriekonzerns ThyssenKrupp. Doch damit nicht genug: Der schwedische Finanzinvestor hat dem Vernehmen nach mindestens die Hälfte des erwarteten Erlöses von 18 Milliarden Euro als Sonderdividende eingefordert. Der vor dem Rauswurf stehende Vorstandsvorsitzende Guido Kerkhoff hat diesen Plan allem Anschein nach abgelehnt.
ThyssenKrupp-Großaktionär Cevian (Anteil 18 Prozent) hat nach Handelsblatt-Informationen eine hohe Sonderdividende gefordert: „In vertraulichen Gesprächen mit dem Management und einzelnen Aufsichtsräten verlangten die Cevian-Vertreter einen Komplettverkauf der Aufzugsparte“, so die Zeitung. Dabei soll der Investor mindestens die Hälfte des erwarteten Erlöses von 18 Milliarden Euro eingefordert haben. Vorstand Kerkhoff hat die Sonderdividende abgelehnt. „Nach seiner Einschätzung wäre der Konzern dann akut von der Pleite bedroht, da ohne das Geld die ohnehin bereits angespannte Finanzierung zusammenbreche“, so das Handelsblatt. „Bei einem Teilverkauf, den der Vorstandschef stattdessen favorisiert hatte, bliebe ThyssenKrupp aufgrund der Dividenden weiterhin liquide.“
Die Krupp-Stiftung, mit 21 Prozent der größte ThyssenKrupp-Aktionär, unterstützt diese Forderung laut dem Handelsblatt – und das, obwohl sie laut ihrer Satzung zum Erhalt des Unternehmens verpflichtet ist. Am Dienstag empfahl die Aufsichtsratsspitze Kerkhoffs Rauswurf.
Was bedeutet das für die Aktie? Die Aktie hat nach der mehrmonatigen Talfahrt zuletzt eine erste Gegenbewegung gestartet, ist zuletzt aber in den Konsolidierungsmodus übergegangen. Erst wenn die Aktie den Widerstand um 13,25 Euro nachhaltig überwinden kann, könnte sich die noch junge Aufwärtsbewegung in Richtung 16 Euro fortsetzen.
Dabei sollte klar sein, dass die Kursentwicklung bei ThyssenKrupp sicher nicht von Chartmarken bestimmt wird, sondern vor allem von der Zukunft der Aufzugssparte. Der Umbau des Industriekonzerns könnte sich nach dem möglichen Aus für Konzernchef Kerkhoff unter neuer Führung beschleunigt werden. Mutige Anleger können daher weiter auf steigendende Kurse setzen.