In einer Woche steht die außerordentliche Hauptversammlung der Lufthansa an. Dabei soll das mühsam ausgehandelte Rettungspaket für den DAX-Konzern abgesegnet werden. Doch nachdem sich der größte Anteilseigner, Heinz Hermann Thiele, nun kritisch geäußert hat, ist man im Lufthansa-Vorstand sehr besorgt.
So erklärte die Kranich-Airline kürzlich erneut, dass im Falle einer Ablehnung des Rettungspakets im Volumen von neun Milliarden Euro die Insolvenz droht.
Nun hat zumindest ein anderer Großaktionär klar seine Zustimmung angekündigt. So betonte Patrick Schuchter, Portfoliomanager bei Union Investment: “Wir stimmen der Staatsrettung zu!” Er ergänzte allerdings auch: “Aber wir fordern, dass die Interessen der Altaktionäre sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa bei der Ausgestaltung des Rettungspakets stärker berücksichtigt werden. Durch die Kapitalerhöhung ohne Beteiligungsmöglichkeit für die Altaktionäre werden die Aktionärsrechte beschnitten.” Darüber hinaus mahnt Union Investment an, dass die Lufthansa durch den Berg an neuen Schulden „erdrückt“ werden könnte.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Staatsrettung komplett scheitert, bleibt gering. Schließlich würde sich Großaktionär Thiele mit einer Blockadehaltung, die im schlimmsten Fall zur Insolvenz führen könnte, ins eigene Fleisch schneiden. Nichtsdestotrotz dürfte die Schwankungsbreite bei der Lufthansa-Aktie weiterhin sehr hoch bleiben. DER AKTIONÄR rät daher nach wie vor von einem Einstieg ab – weder auf der Long- noch auf der Short-Seite!
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.