Ende der vergangenen Handelswoche konnte die Aktie der Lufthansa wieder einmal deutlich Boden gut machen und zwischenzeitlich sogar die Marke von 8,00 Euro zurückerobern. Im weiteren Tagesverlauf gab der MDAX-Titel am Freitag allerdings etwas nach und rutschte wieder unter diese Marke. Doch nun drohen neue Streiks.
So wollen die Piloten der Lufthansa-Tochter Discover Airlines auch am Montag weiterstreiken. Passagiere müssen sich noch bis einschließlich Montagabend auf Ausfälle und Verspätungen einstellen. Wie bereits am Sonntag sollen auch am Montag etliche Verbindungen ausfallen, wie aus der online einsehbaren Abflugtafel des Frankfurter Flughafens hervorgeht. Dazu gehören etwa Flüge auf die Kanaren oder in die USA. Die von München aus geplanten Discover-Flüge sollten von der Lufthansa durchgeführt werden.
Discover Airlines erklärte, dass von Frankfurt aus während des zweitägigen Ausstandes voraussichtlich 90 Prozent der geplanten Kurz- und Mittelstreckenflüge stattfinden dürften. Auf der Langstrecke sollten rund 30 Prozent der Verbindungen bedient werden. Insgesamt seien im Zeitfenster des Streiks von Frankfurt aus 27 Abflüge geplant. Passagiere sollten möglichst regelmäßig ihren Flugstatus überprüfen.
Es ist mittlerweile der dritte Ausstand nach einem fünfstündigen Warnstreik kurz vor Weihnachten und einem regulären Streik über einen ganzen Tag Ende Januar, nachdem die Piloten in einer entsprechenden Urabstimmung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) für Streiks gestimmt hatten.
Die Gewerkschaft hat die Piloten diesmal dazu aufgerufen, für 48 Stunden ihre Arbeit niederzulegen. VC streitet für einen Erst-Tarifvertrag bei der vor zweieinhalb Jahren gegründeten Fluggesellschaft, die 24 Flugzeuge betreibt. Die Gewerkschaft sieht die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber vorerst als gescheitert an.
Discover Airlines kritisierte den neuerlichen Streikaufruf der Gewerkschaft. Man habe der VC angekündigt, bis zum 7. Februar ein verbessertes Angebot vorzulegen, sagte eine Sprecherin der Lufthansa-Tochter. "Die Tatsache, dass die VC nun, ohne das von ihnen geforderte neue Angebot des Arbeitgebers abzuwarten, zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen zum Streik aufruft, macht deutlich, dass es hier nicht um gute Lösungen für die Mitarbeitenden geht, sondern andere Interessen verfolgt werden."
Die jüngste charttechnische Entwicklung macht nun zumindest wieder etwas Hoffnung, aber noch ist es zu früh, um von einer nachhaltigen Trendwende zu sprechen. Da zudem die anhaltenden Tarifstreitigkeiten inklusive der wiederholten Streiks weiterhin eine Belastung für den MDAX-Konzern und dessen Aktienkurs darstellen, drängt sich nach wie vor kein Einstieg bei der günstig bewerteten Aktie auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
Mit Material von dpa-AFX