Eine starke Leistung des gesamten Konzerns: Die Lufthansa kann heute trotz des geplanten Warnstreiks der Luftsicherheitskräfte ihr Programm weitgehend fliegen. Die für den 1. Februar in Frankfurt geplanten Langstreckenflüge werden größtenteils stattfinden. Zubringerflüge für Umsteiger sollen ebenfalls durchgeführt werden.
Jedoch räumte die Airline ein, dass es im Transitbereich zu längeren Wartezeiten kommen könnte. Die Flughäfen München und Nürnberg sind nicht von dem Verdi-Streik betroffen, sodass davon auszugehen sei, dass der dortige Betrieb im vollen Umfang stattfinden könne.
Lufthansa wies darauf hin, dass der Zustieg für Passagiere an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg, Bremen, Berlin, Leipzig, Düsseldorf, Köln, Hannover, Stuttgart, Erfurt und Dresden nicht möglich sein werde. Das Unternehmen bietet kostenlose Umbuchungen im Zeitraum bis zum 8. Februar an. Passagiere für innerdeutsche Flüge könnten ihr Ticket kostenlos in eine Bahn-Fahrkarte umtauschen, unabhängig davon, ob ihr Flug stattfindet oder nicht.
Allerdings droht bereits der nächste Tarifkonflikt zu eskalieren: Denn die Kabinengewerkschaft Ufo hat gestern die Gehaltsverhandlungen für rund 18 000 Flugbegleiter der Stammgesellschaft einseitig abgebrochen. "Auch das letzte Angebot der Lufthansa reicht nicht aus", hieß es in einem Rundschreiben an die Mitglieder nach 14 Verhandlungstagen.
Die Kabinengewerkschaft drohte kaum verhohlen mit Streik, wenngleich eine Entscheidung der Tarifkommission noch nicht gefallen sei. Sie schrieb: "Das schärfste Schwert einer Gewerkschaft ist so offensichtlich, dass wir es gar nicht separat aussprechen müssen. Aber eins ist klar: Wir sind bereit, auch den Weg der Ultima Ratio zu gehen."
Im größten Luftverkehrskonzern Europas streikten zuletzt Piloten und Flugbegleiter der Tochter Discover, um einen Erst-Tarifvertrag zu erzwingen. Auch beim Bodenpersonal mehrerer Lufthansa-Teilgesellschaften drohen laut Verdi erste Warnstreiks.
Die Luthansa forderte die Ufo auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren und erklärte: "Für den Abbruch zum jetzigen Zeitpunkt fehlt uns daher jedes Verständnis."
Die anhaltenden Tarifstreitigkeiten inklusive diverser Streiks sind natürlich eine Belastung für die Lufthansa und den Aktienkurs. Da sich auch das Chartbild des MDAX-Konzerns weiterhin in einer eher schwachen Verfassung präsentiert, drängt sich weiterhin noch kein Einstieg bei der günstig bewerteten Aktie der Lufthansa auf.
Lufthansa ist Mitglied im DER AKTIONÄR Recovery Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
Mit Material von dpa-AFX